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In Aktien investieren 2016 – finanzielle Freiheit durch Kriegsaktien?

Stell dir vor es ist Krieg und ich bin dabei. Derweil sitze ich nicht auf einen Panzer oder steuere eine bemannte Drohne. Schlimmer noch – ich habe den Kriegführenden das Geld in die Hand gedrückt und schaue von weitem dabei zu – wie mein Reichtum immer großer wird. Die meisten Leser finden die letzten Worte unethisch und verachten diese. Besonders in einer Welt des Terrors und der Kriege. Dennoch gehört auch dieses Thema besprochen. Auch und besonders in Investorenkreisen.

Wie kam ich zu (m)einer Kriegsaktie?

Vor ein paar Monaten hatte ich wieder genug Geld angespart um einen weiteren Titel in mein Depot zu legen. Es sollte ein Wertpapier werden, welches in unseren Börsenrunden noch nicht behandelt wurde. Apple, Facebook, Coca Cola – wir haben sie alle besprochen und schon im Depot. So machte ich mich auf die Suche. In meinen Ohren gute Musik, in der linken Hand ein Glas Wasser und im Browser die Seite http://www.dividend.com/ ging es los. Folgende Eckpunkte hatte ich im Sinn:

  • eine Aktie, die sich in den letzten Jahren prächtig entwickelt hat
  • sie sollte weiterhin schon über Jahre die Dividende gesteigert haben
  • dennoch sollte Luft nach Oben sein und die Ausschüttungsquote niedrig sein

Kurz – ein Wert, der sich noch gut entwickeln kann, welcher nicht schon mit Ausschüttungsquoten über 70% glänzt. Nach kurzer Suche fand ich General Dynamics Corporation (851143). Eine Kursentwicklung wie aus dem Bilderbuch, seit 18 Jahren steigende Dividendenbeträge und eine Ausschüttungsquote von knapp 30%. Perfekt. Generell dynamisch klang der Titel auch, bis ich sah in welchen Sektor ich gelandet war. Rüstung und Verteidigung – das ist Krieg.

Meine Gedanken dazu

Das Krebsgeschwür wollte ich mir nicht ins Depot holen. Bilder von Krieg, Toten und Elend spielten sich vor meinem inneren Auge ab. Ich klickte die Seite zu, war geschockt und dachte mir: “Wie kann man nur in sowas investieren?“. Das fragte ich auch einen sehr guten Freund, welcher entgegnete: „Wenn du es nicht machst, dann tut es eben ein anderer. Die Beteiligung der Firma im Krieg kannst du nicht verhindern.“. Recht hat er. In den Tagen danach befasste ich mich tiefer damit, welches Elend im Allgemeinen hinter den Aktiengesellschaften steckt, nicht welcher Profit.

Ich stellte fest, dass beim Investieren oftmals ein Stück Armseligkeit dabei ist. Im Streben nach Gewinnmaximum bleiben Menschen, Natur oder Rohstoffe auf der Strecke. Die Investition in Krieg ist dennoch die ehrlichste aller Investitionen. Du kaufst Rüstungsaktien, du bekommst die Nachteile direkt gezeigt und musst nicht über drei Ecken denken.

Nestle

Ich führe einmal das Paradebeispiel Nestle an. Ein toller Investitionswert, gute Produkte, dennoch sieht man hinter der Ecke verschiedenes Elend. Zum Beispiel:

  • Das Geschäft mit dem Trinkwasser
  • Nespresso Mülldebakel
  • Die Bleinudeln von der Nestle Tochter Maggie
  • Die Milchpulverskandale

Diese vier Punkte sorgen für Wasserknappheit bei den Bewohnern Afrikas, für gigantische Müllberge und für kranke und tote Kinder. Aus ethischer Sicht mehr als bedenklich. Möchtest du in diesen Wert investieren? Nein? Gut. Solltest du bereits in ETFs investiert sein, dann schaue bitte mal genau wie dieser aufgebaut ist. Ich habe ohne direkt Nestle selbst gekauft zu haben, im ISHARES STOXX EUROPE LARGE 200 den Wert mit drin. Ich böser Junge ich. Auch in normale Fonds wie zum Beispiel den DWS Top Europe finden wir Nestle. Und selbst wenn dir keine ETFs oder Fonds gehören, dann hast du vielleicht ein Altersvorsorgeprodukt, welches zu Teilen in Fonds abgebildet wird. Ich möchte damit ausdrücken, dass du möglicherweise mit guter Wahrscheinlichkeit auch in die Nestle Skandale investiert bist.




Apple

Ein weiteres Beispiel des Gewinnstrebens mit wenig Rücksicht auf Verluste ist Apple. Natürlich sind die Produkte klasse, und der hohe Preis auch teilweise gerechtfertigt, dennoch finden wir auch absolut unmenschliche Arbeitsbedingungen. Fix und fertig und ausgebeutet bis auf die Knochen wird für Apple gearbeitet. Ein Mitarbeiter verdient dort weniger Geld im Monat (inklusive Überstunden), als ein IPhone der vorletzten Generation hier kostet. Die Arbeitskosten für ein Produkt machen 2% des Fabrikpreises aus. Für ein 700 Euro teures Gerät werden somit 14 Euro Arbeitskosten gezahlt. Also dann kann das Gerät auch gern für 719 Euro verkauft werden und diese Verdopplung der Kosten kann als Gewinn zu den Arbeitern gehen. Natürlich gilt das nicht nur für Apple, doch gerade bei einem als so hochwertig bekannten Produkt, kann ruhig mehr auf die Arbeitsbedingungen geschaut werden.

Hier mal ein Eindruck von den noch besseren Bedingungen

Die Modeindustrie …

… ist hier nicht außen vor. Ich denke mal jeder hat schon mal von den Bedingungen in den Herstellungsländern gehört oder gelesen. Auch hier kann das Wort menschenunwürdig verwendet werden. Da ist es auch egal ob es sich um ein BilligLabel wie Primark handelt, oder um Markenware. Ein Blick in die Dokumentation

https://www.youtube.com/watch?v=Q741ze5nJn0

zeigt wie das Gewinnstreben zu Elend führt. Und vielleicht erinnerst du dich an den Gebäudeeinsturz in Sabhar. Wenn auch diese Katastrophe viele Menschen auf die Arbeitsbedingungen schauen lässt, starben mehrere hundert Menschen. Sie wurden gezwungen in dem schon maroden Gebäude zu arbeiten, auch als es sichtbare Risse aufwies.

Allein diese drei kurzen Beispiele zeigen dir, dass sich in jeder Investition Gewinnstreben und Ausbeutung gegenseitig bedingen, leider. Es ist wie in einer Eieruhr. Entweder ist die Kammer der Menschlichkeit gefüllt oder die Geldkammer. Beides wird niemals voll sein. Setzt du auf die Geldkammer, wird der Sand der Menschlichkeit weniger. Mit diesen Gedanken, kehrte ich zurück zur Investition in General Dynamic. Investiere ich nicht, dann tut es ein anderer. Bin ich ein schlechterer Mensch, wenn ich einen solchen Titel im Depot habe? Schlechter als ein Nestle Investor?

Die Antwort auf diese Frage überlasse ich dir. Mir ist es nun wichtig, was mit den Dividenden passiert. Natürlich kann ich mich damit bereichern. Etwas Gutes damit tun, ist natürlich auch eine Option. Und vielleicht ist dies auch ein fairer Denkansatz für alle Dividendeninvestoren wie vielleicht du auch einer bist. Du kannst Bedingungen, die deinen Gewinn auf die Sprünge helfen nicht ändern. Es sei denn du kennst Tim Cook persönlich und kannst exzellent überzeugen. Etwas Gutes aus dem „schlechten“ machen, das kannst du.

Ich habe mir vorgenommen, dass ich aktuell zirka 10 Prozent meines Jahresdividenenertrages für gute Dinge verwende. Gemeinnützige Organisationen, Freunde unterstützen denen es nicht so gut geht und auch mal etwas zu spenden oder zu verschenken. Ich versuche das Leid auszublenden und besser zu handeln, als die meisten Geldgeilomaten.

Und ja, dann soll doch General Dynamic richtig Schotter machen. So habe ich mehr passives Einkommen und kann auch mehr abgeben. Mir ist es somit ab sofort egal in welche Titel ich investiere. Mir ist es wichtiger, was ich dann daraus Gutes mache.

Wie siehst du das?

Christian


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