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Raus aus dem Hamsterrad – es ist leichter als du denkst (Thema des Monats)

Einer Weihnachtsgans stopft man ein 50 cm langes Metallrohr in den Hals und pumpt dann den Magen mit bis zu 2,5 kg Maisbrei voll, mehrmals am Tag. Sie soll in kürzester Zeit fett und essbar sein. Bei vielen Menschen ist dieser Konsum der Maisbrei und sie brauchen kein Rohr. Selbst gestopft ist immer noch am besten. Warum wir uns manchmal dümmer wie die dummen Gänse verhalten und mit welchen einfachen Schritten du zum Gänsehirten wirst, beschreibe ich in meinen folgenden Gedanken.

Situation: Du hast einige Tage weniger gegessen und dein Magen fühlt sich kleiner an. Das kommt dir bestimmt bekannt vor. Du bist schneller satt und fühlst dich gut. Isst du hingegen regelmäßig viel und große Portionen, dann stellt sich das Sättigungsgefühl später ein. Dies kannst du direkt auf den Konsum, den Überkonsum, übertragen. Als regelmäßiger guter Konsument, benötigst du immer deine große Dosis um dich normal zu fühlen. Weniger bereitet dir Schmerz. Hingegen ein Unterkonsum bzw. bedachter Konsum führt dazu, dass du weniger Hunger hast und es dir besser geht. Das gleiche Prinzip wie der kleine Magen. Und dafür verantwortlich ist dein Kopf, bzw. ein falsches Denkmuster.

Höher Schneller Weiter – und kein Zurück?

Joe ist ein Mann Mitte vierzig in einer gut bezahlten Arbeit. Sein Credo ist „Ich arbeite um zu Leben.“. Er kommt mit seinem Verdienst gut aus und hat die typische HSW Kette (Höher Schneller Weiter) durchlaufen. Es fing nach dem Erwerb des Führerscheins mit einem ganz preiswerten gebrauchten Auto an, gefolgt von einem preiswerten Mittelklassewagen. Nun fährt er einen Jahreswagen aus dieser Klasse. Auch bei den Reisen gestaltete sich diese Entwicklung. Was früher ein Urlaub im Harz war, ist heute eine jährliche Weltreise auf eine entfernte Insel. Aus der Halbpension ist ein VIP All Inklusive geworden. Und auch im täglichen Leben ging die HSV Kette vom NoName Shirt, über ein Tom Tailor Oberteil bis hin zu einem Tommy Hilfiger Polo. Früher ging er einmal bis zweimal pro Monat auswärts essen. Es war immer ein besonderer Event. Nun mehrmals pro Woche und selbst die fertigen Snacks werden eingekauft. Ein schöner Lebensstil, wie er von sehr vielen Menschen als Standard angesehen wird. Es wird wie bei einem olympischen Wettkampf dieses HSW spiel gespielt und dieser Gedanke auch an die Nachfolgegenerationen vererbt.

In einigen Fällen muss bei dem Rennen, bei dem auch Joe läuft, noch mehr gegeben werden um mithalten zu können. Mehr Arbeit oder eine höhere Verschuldung sind hierbei die Dopings. Je mehr Stress, je mehr Arbeit, je weniger Schlaf, desto besser ist man im Wettkampf. Natürlich dreht man sich wie seine „Konkurrenten“ in einem Hamsterrad. Dieses muss sich immer (schneller) drehen, damit es voran geht. Einige halten das nicht durch und verbrennen sich dabei selbst (für andere). Burnout.

Nicht mehr Beschleunigen

Vielen fällt es schwer, wenn die nächsten Male (Auto, Reisen, Einkaufen, …) gleich gut und nicht besser ausfallen. Zufrieden zu sein und nicht dabei schon an den nächsten Schritt der Steigerung zu denken. Das bedeutet zum Beispiel auch bei der nächsten Lohnerhöhung so zu leben, als hätte es keine gegeben. Joe hat in seinem Leben bisher schon einige Erhöhungen (oder bessere Stellen) bekommen und schafft es immer wieder sein Geld auszugeben, so dass der Monat gut zum Einkommen passt. Schon 2-3 Monate nachdem es mehr Geld gibt, ist es in den Lebensstil verwässert. Und derweil haben sich in den 2 Monaten die Lebenshaltungskosten nicht erhöht. Es wird einfach „teurer“ eingekauft, nicht besser. Ein Tommy Hilfiger Polo ist nicht doppelt so gut, weil es doppelt so viel kostet. Du musst dafür hingegen doppelt so lang arbeiten.

Zum nicht weiteren Beschleunigen gehört auch eines der Minimalismus Prinzipien: Es sagt aus dass bevor ein „Teil“ in deinen Besitz kommt, ein anderes Teil entsorgt wird. Die Anzahl der ein deinen Besitz befindlichen Gegenstände einfach gleich zu halten.

Wenn du nicht mehr beschleunigst, dann wird eine Lohnerhöhung von 5% für dich nicht mehr Geld bedeuten, sondern 11 Tage weniger arbeiten im Jahr. 11 Tage an denen du dich nicht im Rad beweisen musst. Diese Sichtweise haben nur wenige Menschen. Und bedenke dabei, dass du genau so viel Geld hast, wie kurz vorher womit du prima ausgekommen bist.




Bremsen

Mehr Umsatz, schnellere Autos, bessere Computer … alles um dich herum beschleunigt weiter und versucht dich „mitzuziehen“. Wie in einem Strudel oder Sog. Die ganze Welt wird schneller und besser, da besitzen viele Menschen den inneren Drang mitzumachen. Ein Herdentier. Wer hier auf die Bremse tritt und damit einen Schritt zurück macht, ist was Besonderes. Wird jedoch eher aussätzig angesehen und als Aussteiger getaggt. Im Hamsterrad bremsen ist das cleverste was gemacht werden kann. Je langsamer es sich dreht desto einfach fällt der Spung daraus.

Joe hat ja bereits dazugelernt und seine letzte Gehaltserhöhung ignoriert. Nun macht er ein paar Schritte zurück. Das heißt, dass er mit dem lebt und auskommt, was er wirklich braucht. Ein preiswerteres Auto und weniger Lebensraum. Er geht sogar so weit, dass für sich und seine Familie viel mehr kocht. Auch die Erholungsmomente finden in der nahen Umgebung statt, er entdeckt seine Heimat und lernt sie mehr kennen. Er führt ein bescheideneres Leben, so wie es von seinen Großeltern immer beschrieben wird. Natürlich geht er auch mal aus und bestellt was Leckeres zu essen. Nur nicht so oft, dafür mit mehr Genus. Er ist genau so glücklich wie vorher, sogar noch glücklicher …

… denn mit dieser einfacheren Lebensweise benötigt er viel weniger Geld. 30 Prozent seines Lohnes braucht er nicht mehr. Davon spart er 10 Prozent und legt das Geld clever an. Schon nach einem Jahr bringt auch dieses Geld einen passiven Rückfluss. Die weiteren 20% Prozent bedeuten 44 Tage weniger Arbeiten pro Jahr. 30 Tage Urlaub, dazu 55 Tage die nicht mehr gearbeitet werden müssen. Joe hat jetzt knapp 4 Monate frei im Jahr. In dieser Zeit kann er nicht nur entspannen und Urlaub machen, sondern sich weiterentwickeln und seine Hobbies ausleben. Er hat viel mehr Zeit für sich, Familie, Freunde und alles was ihm Spaß macht. Klingt das nicht schön?

Raus aus dem Hamsterrad

Es wird oft gesagt und geschrieben, dass mehr Arbeit notwendig ist um aus dem Rad zu kommen. Eine einfachere und bescheidenere Lebensweise hilft dir dabei genauso. Beides ist mit Einsatz verbunden, ohne wirst du nicht entfliehen können.

Sich blind treiben zu lassen und mit der Geschwindigkeit und den Überansrüchen der Umwelt mithalten zu wollen, wird dafür sorgen, dass du viel arbeiten musst. Entspannungslücken zum Leben hechelnd suchst und nach Wochenenden schnappst. Wer mithalten möchte verzichtet dabei auf sehr viele Dinge und merkt es nicht. „Ich arbeite die ganze Zeit viel und hart, ich habe mir diesen Lebensstandard verdient und hart erkämpft.“. Innerlich muss ich schmunzeln und habe ein wenig Mitleid. Richtig wäre eine Aussage wie :“Ich arbeite hart, lebe sinnhaft und bescheiden. Ich habe mir meine 4 Monate für mich/uns selbst verdient.“ Diese Aussage macht mehr Lebenssinn, oder?

„Du brauchst keine extra Zeit um mal wieder runter zu kommen, wenn du gar nicht hochgekommen bist.“ (Christian Baier)

Hat dich der Beitrag zum Nachdenken angeregt. Sehr gut. Hast du Tipps oder Feedback dazu, dann hinterlasse es bitte im Kommentar.

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit

Christian


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Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Tim

    Schön geschrieben! Auch wenn das Thema für mich grundsätzlich nichts neues mehr ist, hast du trotzdem 1-2 für mich neue Sichtweisen aufgeführt (Poloshirt kostet das doppelte, bedeutet aber auch, dass man doppelt so lange dafür arbeiten musste). Mir gefällt die Idee, Angespartes / Angelegtes zu nutzen um mehr Freizeit zu haben – sicherlich je nach Arbeitgeber möglich, ist aber sicherlich (noch) eher unüblich in Deutschland. Meine Vision war hier eher Vollzeit zu arbeiten um dann anschließend ganz aufzuhören. In der Selbstständigkeit wird das einfacher umsetzbar.

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