Mit einer Hand hältst du dich an einem Hubschrauber fest. Dein anderer Arm umfasst die soeben gerettete Frau. Zusammen fliegt ihr dem Sonnenuntergang entgegen, während Schüsse rechts und links an euch vorbei zischen. Die Benzinanzeige klopft an der Null und der Pilot sagt, dass es bald abwärts geht. Dein Adrenalin lässt deine Adern fast platzen. Kannst du dir das vorstellen? Auf der einen Seite wirst du der Held sein, welcher seine Traumfrau rettet. Ein tödlicher Aufschlag auf die Erde ist auch möglich. Dieses Gefühl … wirst du auch ab und zu spüren, wenn du mit CFDs handelst. Hier ist zwischen Inkasso und puren Reichtum alles möglich. Animiert vor einigen Monaten durch die Dokumentation „Daytrader – Der Traum vom schnellen Geld“ habe ich CFDs im Demomodus gehandelt, war der Held in meinem eigenen Film.
In diesen Artikel möchte ich dir grundlegend die Funktionsweise der CFDs erklären, und worauf du achten sollst, damit dir nicht zu Beginn das Benzin ausgeht und dein Hubschrauber abstürzt.
Wichtig: Bei den genannten CFDs handelt es sich um hochspekulative Derivate, welche ich selbst getestet habe. Das Beschreiben dieser Derivate stellt keine Handlungsempfehlung dar. Solltest du dies aufgrund meines Artikels tun, dann geschieht das auf eigene Gefahr. Dies kann bis über den totalen Verlust gehen. Ich empfehle dir dich noch mehr (Internet, Printmedien, CFD-Vergleiche) zu informieren bevor du aktive eigene Anlageentscheidungen triffst.
Wetten an der Tankstelle
Jedes Mal wenn du tankst, gehen bei dir ähnliche Gedanken durch den Kopf wie beim Traden mit CFDs. Der Benzinpreis motiviert jeden Kraftfahrer einen Blick in die Zukunft zu riskieren. Die Frage, die er sich hierbei stellt ist: „Fallen die Preise oder steigen sie?“. Und je nach „Gefühl“ handelt er. Setzt der Tankwillige auf fallende Preise, dann wird der Tank so leer gefahren, dass sich schon eine Staubschicht darin bildet. Denn je später getankt wird, desto mehr wird gespart. Ist der Tankwillige eher der Meinung, dass der Benzinpreis steigt, dann wir die nächste Tankstelle angefahren um so schnell wie möglich den Tank zu füllen bis er platzt.
Nüchtern betrachtet passiert folgendes: Es wird darauf gewettet wie sich ein Preis entwickeln wird. Natürlich mit der Absicht daraus Profit zu machen. Ich merke bei mir im täglichen Leben, dass es mir sogar bei Konsumartikeln passiert. Regelmäßig kaufe ich Butter ein. Ist sie im Angebot, dann schlage ich zu. Sollte sie mal wieder teurer sein, dann kaufe ich sie nicht unbedingt, da ich auf einen fallenden Preis spekuliere. Ich hab ja schließlich noch ein paar Stück zu Hause in Reserve.
Und CFDs funktionieren grundlegend nach demselben Prinzip. Du hast einen Preis einer Sache und setzt darauf, dass er steigt (long) oder fällt (short). Dies passiert per Mausklick oder Fingerwisch und du kannst hierbei auf verschiedenste Werte wetten.
Unter anderem kannst du darauf spekulieren, dass
- der DAX
- der Ölpreis
- eine Aktie
- ein Rohstoffpreis
- der Orangenpreis
steigt oder fällt. Ja, du hast richtig gelesen, selbst auf Orangenpreise kannst du spekulieren. Hierbei gibt es dann nur 2 Möglichkeiten. Entweder du hast Recht und gewinnst Geld. Solltest du falsch liegen, dann verlierst du Geld. Genauso wie beim Tanken oder der Butter. Je mehr Recht du hast, desto mehr Geld fließt in deine Kasse zurück. Umgekehrt natürlich auch so.
Der Hebel macht dich reich oder arm
Nun gehören CFDs zu den hochspekulativen Produkten und es besteht hier die Möglichkeit reicher als Donald Trump zu werden oder ärmer als so mancher in Insolvenz geschlitterte Schlagerstar. Denn der Hebel macht’s. Da ich selbst eine anfangs diesen Hebel nicht verstanden habe, möchte ich ihn dir mal sinngemäß an dem Beispiel der Tankstelle verbildlichen.
Wieder an der Tankstelle angekommen, triffst du einen guten Freund. Du bist der Meinung, dass der Benzinpreis steigt und dein Freund ist sicher, dass er fällt. Nun kommt es zu einer Wette, welche wie folgt lautet:
„Für jeden Cent, den ich Recht behalte bekomme ich zehn Euro von dir. Liege ich falsch, dann bekommst du für jeden Cent von mir 10 Euro.“. Somit wettet ihr auf ein Tausendfaches, der Hebel beträgt 1:1000.
Da du die Wette angefangen hast, kannst du bestimmen wann abgerechnet wird, also den Ausstieg. Nun gibt es folgende 2 Möglichkeiten.
- Der Benzinpreis entwickelt sich wie du vorausgesagt hattest. Dann bekommst du, wenn er zum Beispiel 15 Cent steigt, von deinem Wettpartner 150 Euro.
- Der Preis geht in die andere Richtung und fällt um 25 Cent. Dann musst du 250 Euro abgeben. Denn Wettschulden sind Ehrenschulden.
In Beiden Fällen trägst du die Verantwortung wann du die Wette beendest. Hierbei sollst du dir folgende Fragen stellen: „Habe ich genug Gewinn gemacht, und nehme ich diesen mit?“ oder „Möchte ich aussteigen und meinen Verlust begrenzen, oder warte ich, dass sich der Kurs wieder zu meinem Gunsten ändert?“.
Und exakt so funktioniert das Handeln mit gehebelten CFDs. Du setzt auf eine Sache und bekommst ein Vielfaches der Differenz als Gewinn, oder wenn es nicht gut läuft, dann musst du ein Vielfaches bezahlen. Dies ermöglicht dir zum Beispiel den DAX mit wenig Kapitaleinsatz zu handeln. Aktuell notiert er bei 10500 Punkte. Anstatt 10500 Euro für eine Wette zu benötigen, kannst du ihn mit einem Hebel von 1:100 schon für 105 Euro kaufen – einfach ausgedrückt.
Ich denke mal jetzt werden die die Chancen und Risiken bewusst, oder?
Der CFD Broker – der Tankstellenwart
Natürlich ist es wichtig, dass wenn du mit deinen Freund wettest, es einen unparteiischen Aufseher gibt. Der Tankstellenwart passt auf, dass alles seinen korrekten Gang geht. Weiterhin verwaltet er alle Gelder und gibt diese erst frei, wenn die Wette beendet wird. Für seine Dienste bekommt er eine Provision oder nimmt Gebühren. Beim Wetten über Nacht verlangt der Tankwart extra Provisionen, Overnight-Gebühren.
Beim handeln mit CFDs ist es der sogenannte Broker. Das bedeutet, dass du erst einmal einen Broker finden musst, der sich um deine Wetten kümmert. Und hierbei gibt es natürlich Unterschiede. Vor allem in den Konditionen und Gebühren.
Machen CFDs Sinn und wirklich reich?
Ich habe es vor zirka eineinhalb Jahren mal probiert, im Demobetrieb. Fast wie in einem Computerspiel mit virtuellem Geld. Dabei habe ich festgestellt, dass ich sehr schnell reich oder arm werden kann. Meine erste Wette dauerte wenige Sekunden und ich hatte 400 Euro verdient. Schnell habe ich es in den darauf folgenden Tagen geschafft mehrere tausend Euro im Plus zu sein. Doch gab es dann auch Tage an denen ich alles wieder verloren hatte und im Minus war. Ja, es besteht die Möglichkeit so richtig reich zu werden. Genau so warne ich eindringlich davor, dass auch die Gefahr besteht richtig arm zu werden und es durchaus passieren kann, dass der Tankwart noch Geld von dir möchte, da der hinterlegte Betrag nicht reicht. Handelst du CFDs mit Hebel, dann besteht eine sogenannte Nachschusspflicht. Hast du beispielsweise beim Broker 1000 Euro hinterlegt, und verlierst du bei einem Trade 2000 Euro, dann klopft der Broker an deiner Tür und holt sich die fehlenden 1000 Euro.
Wie sollte ich anfangen mit CFDs?
Demo. Demo. Demo. Ich kann es dir nur wärmstens empfehlen mit dem Traden im Demomodus zu beginnen. Unter echten Bedingungen mit unechten Geld. Auch wenn du hierbei in den ersten Tagen Geld gemacht hast, handle weiter bis du auch starke Verluste erlitten hast. Probiere dich aus beim Handeln mit den diversen Möglichkeiten. Teste alles von A bis Ö – Aktien bis Öl. Hierbei sollst du ein Gefühl bekommen und vor allem Erfahrungen sammeln. Auch hilft dir der Umgang mit CFDs überhaupt um festzustellen, ob diese Art des Handelns deine ist. Probiere auch verschiedene Demokonten aus. Ich habe damals festgestellt, dass sich die Broker in Übersichtlichkeit und Benutzerfreundlichkeit unterscheiden. Teste alles aus bis du einen Anbieter findest, der dir liegt. Natürlich im Demomodus. Eine gute Übersicht welche Anbieter für dich in Frage kommen könnten, habe ich bei meiner Recherche unter Netzsieger – CFD-Trading im Vergleich gefunden.
Der zweite Tipp, den ich dir geben kann ist, dass du immer versuchen solltest zu verstehen warum sich Kurse in eine Richtung entwickeln. So wirst du zum Beispiel lernen, dass es zu bestimmten Zeiten regelmäßige Ereignisse gibt, welche stärkere Auswirkungen auf die Kurse haben. Werden in der USA Arbeitsmarktdaten oder in Europa Zinsentscheidungen veröffentlicht, dann kommt richtig Bewegung in dein CFD Depot. An diesen Tagen kannst du reich oder arm werden.
Beschäftige dich zusätzlich mit Risikomanagement. Für dieses Thema kann ich das Buch „Risiko- und Money-Management“* wärmstens empfehlen. Es hilft dir Risiken so abzuschätzen und auch zu berechnen, dass du nicht nach einem Trade insolvent bist. Eine Kunst liegt beim Handeln mit CFDs (und anderen Wertpapieren) darin nicht alles in eine Position zu investieren, sondern die Positionsgrößen, Gewinne und Verluste zu beachten und viele kleinere Trades durchzuführen.
Meiner Meinung nach solltest du mindestens ein Jahr im Demomodus lernen. Optimal sind bereits Erfahrungen beim Handel mit Aktien, ETFs und Co. Natürlich ist es nicht verkehrt passende Literatur zum Thema zu lesen und sich auch im Internet weiterzubilden. Ich habe selbst nach zirka einem halben Jahr erkannt, dass es für mich eine tolle Möglichkeit ist Geld zu verdienen, ich jedoch dem rasanten Geschäft nicht gewachsen bin, mir es nicht zumuten möchte. Den ganzen Tag auf den Bildschirm zu schauen und das in jeder Sekunde mit voller Konzentration war für meinen Seelenfrieden zu viel. Dazu kam auch das mögliche Risiko. Dennoch gibt es genügend Menschen, die sich damit sogar Ihren kompletten Lebensunterhalt finanzieren. Für manch anderen der Traumjob, für mich eher nicht.
Vorteile und Nachteile von CFDs
Vorteile
- Einfaches Grundprinzip (auf steigende oder fallende Kurse setzen)
- durch CFDs kannst du in Basiswerte investieren ,die „normalen Investoren“ nicht zugänglich sind
- geringer Kapitaleinsatz zu Beginn erforderlich
- Die Investitionskosten fürs CFD-Trading liegen deutlich unter denen, die beim direkten Investieren in den Wert (Aktie, Index, Rohstoff) fällig wären
- Gewinne sind auch bei fallenden Kursen möglich
- die meisten Broker bieten Demokonten an um zu üben
Nachteile
- Beachte unbedingt, dass jeder Chance auch ein entsprechendes Risiko gegenübersteht!
- Höhere Verluste als das eingesetzte Kapital sind möglich
- keine klassischer Wertanlage
- Overnight Gebühren beim handeln über Nacht
- höchst spekulative Geldanlage
Mein Fazit
Für mich passt das Handeln von CFDs nicht in meine Wohlfühlzone. Ich möchte lieber langsam reich werden, das Risiko eines Totalverlustes vermeiden. Ich wiederhole gern noch mal, dass für dich als Einsteiger der Demomodus ein Muss ist. Nicht unumstritten, risikoreich und dennoch eine Möglichkeit um reich zu werden, sind CFDs eher etwas für alle Menschen, die bereits eine Frau gerettet und einen abstürzenden Hubschrauber überlebt haben, Adrenalin Junkies ohne Angst vor einem harten Aufprall auf den Boden (der Tatsachen).
Viel Erfolg beim weiterbilden und spekulieren wünscht
Christian
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Der Gewinner ist immer die Bank.
So oder so ähnlich, könnte ich meine eineinhalbjährige Testphase, kurz und knapp beschreiben. Da man Anfangs überschwenglich und unbedarft sich durch die vielen Menüpunkte geklickt hatte und man noch nicht wirklich etwas davon verstand, waren die Demokonten (10000 Euro)meist sehr schnell leer bzw deutlich im Minusbereich. Aber da man quasi immer wieder von neuen (ohne zuvor Peter Zwegat 😉 vorher zu konsultieren) über neu angelegte Demokonten starten kann, kann man sich, diesem Thema, auf diesen Weg gefahrlos widmen. Ein ganz essentieller Punkt ist, wenn man sich in diese Richtung des Geldverdienens begeben möchte, immer dieses zunächst per Demokonto zu tun.
Man muss sich im klaren sein, das ein Handeln per CFD sehr nervenaufreibend ist. Es ist wie in einem spannenden Spiel, nur um ein mehrfaches intensiver. Aber auch im Demomodus, wird man Seiten an sich kennenlernen, wie Gier, Frust, Ärger und überschwengliche Freude. Letzteres speziell, wenn man innerhalb von einer Stunde ca 5000€ plus gemacht hat. In diesen momenten, sollte man die Nerven bewahren. Generell kann ich aus eigener Erfahrung sagen, das man es ruhig einmal über Demokonto ausprobieren kann. Vom handeln mit echten Einsätzen, würde ich nach meiner Erfahrung abraten, jedenfalls nicht ohne notwendige Erfahrung und Demopraxis.
Wenn man dennoch feststellt, das man es doch einmal mit Echtgeld wagen möchte, sollte man darauf achten, das man, ein relativ „gesundes“ Hebelverhältnis wählt. In Anlehnung des Beispiels im Hauptext, also nicht 1:1000 sondern Beispielsweise 10:100, 50:100 usw weiter. Dieses bedeutet das man natürlich mehr echtes Geld in jeden Trade investiert.
Generell war mein Testergebnis, um es in Zahlen auszudrücken: ca 50 x Demoinsolvent und ca5 x man könnte damit seinen Lebensunterhalt bestreiten.
Aus diesem Grund, habe ich mich für eine passivere Geldanlage entschieden.