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Minimalistisch leben: Einstieg in den Minimalismus = Ausstieg aus dem Burnout

Wir leben in einem Zitronen-Zeitalter. Eine Zitrone auspressen bis die Schale zu Staub zerfällt. Ein Bild welches mir regelmäßig durch den Kopf geht, besonders beim bewussten Betrachten der Geschehnisse in der Welt. Wo ich hinschaue entsteht tonnenweise Zitronenstaub. Produkte werden immer effizienter mit noch höheren Gewinnspann-Streben produziert. Die Gefühle der Menschen werden noch mehr stimuliert um Superlativen zu schaffen. Es heißt nur noch höher, schneller, weiter  -entweder du hältst mit, oder du bist draußen. Und genau in dieser Zitronenpresse beginnen sich sehr viele Menschen zu drehen, Lebenssaft fließt davon. Auf der Jagd das Leben maximal genießen zu „wollmüssen“, sowie Angst vor Verzicht ergeben sie sich dem Leistungsdruck, brennen aus und bekommen ein Burnout nach dem anderen. Einer der fundamentalen Denkfehler ist die Ansicht :“Je mehr ich habe, desto besser geht es mir.“. Genau das Gegenteil ist der Fall. Leider kommt für viele Ausgebrannte diese Erkenntnis zu spät.

Ich möchte dir ein paar Gedanken für den Einstieg in den Minimalismus auf den Weg geben. Schon wenige Änderungen im Denken, können viel bewegen. Lerne heute, dass weniger mehr ist. Sei keine Zitrone und lasse dich pressen, bis du zu Staub zerfällst, in den Burnout rennst. Natürlich kann dieses Ausgebrannt-Sein von verschiedenen Umständen erzeugt werden. So kann eine Lebenstragödie einem den Boden unter den Füßen wegreißen, was diese emotionale Erschöpfung zur Folge haben kann. Dennoch gehören Stress und Leistungsdruck zu den begünstigten Faktoren eines Burnouts. Den geht es heute an den Kragen.

Der Kreislauf den Burnouts

Wenn du nicht (so viel) arbeiten gehen müsstest, würdest du dann genau so starke Verpflichtungen und hohen Leistungsdruck spüren? Ich bin mir sicher deine Antwort lautet NEIN. Mehr Zeit, Entspannung und innere Ruhe sind das Ergebnis. Doch warum gehst du arbeiten? Immer wieder höre ich die Antwort: „Ich arbeite um zu leben. Damit ich dies oder jenes kaufen kann, muss ich arbeiten. Außerdem kostet mein Auto auch viel Geld. Ich will das Leben genießen und das kostet nun mal“. Es wird mit Arbeit nur eines Verbunden, das Geld. Dieses wird gebraucht um zu (er)leben. Wer also viel vom Leben haben möchte muss viel und hart arbeiten? Irgendetwas stimmt hier nicht.

Die Lösung, der Minimalismus

Die (Er)lösung ist denkbar simpel. Umgebe dich nur mit Dingen, die dich glücklich machen oder welche du wirklich brauchst. Alles andere schickst du in die Zitronenpresse (schmunzel). Das klingt viel zu einfach um wahr zu sein, doch hier lauert ein fataler Verständnis-Fehler. Dieses „Was du wirklich brauchst“ wird von vielen Menschen nicht rational, sondern mit Gefühlen bewertet. Es ist nachgewiesen, dass Gegenstände, welche wir besitzen einen höheren (gefühlten) Wert tragen, als Dinge, die wir nicht unser eigen nennen. Sich davon zu lösen verursacht im Gehirn eine Art Trennungsschmerz. Auch Gewohnheiten (Ich brauche zwei verschiedene Duschgels um wählen zu können) lassen sich schwer ablegen. Diese Tatsachen sorgen dafür, dass im Endeffekt zu viel „Lebens-Müll“ übrig bleibt.

Pflegeprodukte beispielsweise zeigen mir immer wieder die Vermüllungs-Möglichkeiten. Shampoo, Spülung, eine Creme für die Nacht, Feuchtigkeitscreme, Lippen-Pflegestift und das Gel für müde Augen sind nur wenige von den möglichen Produkten. Hierbei denke ich einzig in männlicher Form. Bei Frauen multipliziert sich dies noch durch Makeup, Nagellacke und Co. Wenn ich zu Besuch bin und doch einmal in das Bad muss, trifft mich oft der Schlag. Teilweise ist alles vollgestellt mit den täglichen Pflegeprodukten, weitab vom wirklich Brauchen. Hier merke ich, dass wir in einer Überflussgesellschaft leben, der Konsum hat seine Hausaufgaben gemacht. Genau diesen Bereich habe ich  von Beginn an minimalisiert. Nach verschiedenen Entrümpelungs-Vorgängen besitze ich:

  • ein Shampoo
  • eine Seife
  • Zahnpasta
  • Mundwasser
  • Rasierpinsel
  • Haar Gel
  • Deo für Unterwegs

Es reicht mir völlig aus, damit zu leben. Selbst der zwanghafte Gedanke nach dem rasieren Aftershave verwenden zu müssen, wurde durch den „Kalt-Wasser“-Trick beseitigt. Jedes dieser Produkte benötige ich genau einmal. Ist das Shampoo alle, dann habe ich die Seife. Keine Zahnpasta mehr, Mundwasser hilft. Vorrat ist nicht notwendig, da es immer alles zu kaufen gibt. Keine Angst ich möchte jetzt nicht durch mein Leben mit dir gehen, doch zeigt dieses einfache kleine Beispiel, was die minimalistische Lebensweise ausmacht. Ich habe alles was ich (wirklich) benötige, dafür:

  • fühle ich mich freier
  • ist das Bad nicht vollgemüllt
  • brauch ich nicht viel überlegen, welchen Duft oder Creme ich wähle
  • geht das Einkaufen dieser Produkte schneller
  • lebe ich nachhaltiger der Umwelt gegenüber
  • produziere weniger Müll
  • kann ich meine komplette Pflege in einer kleinen Tasche mitnehmen
  • spare ich Geld, da ich nichts Unnötiges kaufe

Dieser Bereich ist jetzt einfacher, lässt mich mehr atmen und ich bin jedes Mal stolz darauf. Es macht sich eine Ausgeglichenheit, Unabhängigkeit und innere Ruhe breit.




Minimalismus – wie beginnen?

Den ersten Schritt zu gehen fällt den meisten Menschen sehr schwer, da sie mit dem Wort Minimalismus einen leeren kargen Raum verbinden. Die Angst davor hemmt, es wird immer wieder vor sich hergeschoben, obwohl der innere Wunsch nach einem ordentlichen aufgeräumten Leben vorhanden ist. Ich empfehle dir stückweise dein Leben aufzuräumen. Werner Tiki Küstenmacher beschrieb es sehr gut in seiner Simplify-Bibel „Simplify your life: Einfacher und glücklicher leben“*. Suche dir einen Lebensbereich und fange an. Ein klassischer Startpunkt ist dein Kleiderschrank. In vielen Fällen ist er so vollgestopft, dass er nach Hilfe schreit. Einige Kleidungsstücke hängen dort Monate, teilweise Jahre ungenutzt und warten auf die Entsorgung. Hier kann ich dir zwei Methoden als Werkzeug mitgeben.

Die erweiterte Drei-Haufen-Methode

Hierbei nimmst du alle Kleidungsstücke. Dazu gehören auch Unterwäsche und Strümpfe. Sortiere dabei in folgende Kategorien:

  • benötige ich unbedingt
  • könnte ich noch gebrauchen
  • kann weg

Die benötigten Sachen hängst oder legst du ordentlich in den Schrank zurück. Kann weg gehört in Säcke und am besten versteigert, entsorgt oder gespendet. Die „könnte ich noch gebrauchen“ – Stücke packst du ebenfalls in einen Sack. Diesen verstaust du an einen Ort, an dem du nicht so einfach ran kommst. Abstellraum oder Keller bieten sich an. Solltest du über die Zeit etwas davon benötigen, dann holst du nur dieses eine Teil zurück in deinen Schrank. Nach einem Jahr entsorgst du auch diesen Sack aus deinem Leben.

Die brauche-ich-nicht Methode

Alle Kleidungsstücke, welche du ab dem heutigen Tag getragen hast, trennst du von den restlichen Sachen. Angenommen du trägst deine Lieblings-Jeans und ein helles Shirt, dann wandern diese Stücke nach dem Waschen nicht zurück an ihre gewohnte Stelle im Schrank. Verwahre sie getrennt von den ungetragenen Teilen. Dies kann in einer abgetrennten Schrank-Hälfte, in einem anderen Schrank oder auf einen Kleiderständer passieren. Nach einiger Zeit findest du an einer Stelle deine Kleidung, welche du immer wieder nutzt. Alles andere hängt unbenutzt über Monate herum. Trenne dich davon. Als Zeitraum empfehle ich dir ein ganzes Jahr zu wählen, so dass alle Jahreszeiten mitgenommen wurden.

Egal welche der beiden Methoden angewandt werden, deinen ersten Bereich (Kleiderschrank) kannst du abhaken. Anschließend wirst du erstmals das befreiende Gefühl spüren, weniger Last (und Kleidung) tragen zu müssen. Es ist sehr schwer zu beschreiben, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Dieses Gefühl toppt den Glücksrausch nach einer Shopping-Tour und gibt mehr Ruhe und Zufriedenheit als ein Kurzurlaub. Selbst dein Geist befreit sich (von diesen Dingen). Jeden Gegenstand, den du besitzt hast du im Kopf. So räumst du nicht nur deine Wohnung, sondern auch deine Gedanken auf. Ein aufgeräumter Geist ist eine gute Maßnahme gegen zu hohe Stress-Level und dem Gefühl ausgebrannt zu sein.

Wie geht es weiter?

Na mit dem zweiten Schritt (schmunzel). Nachdem du erstmals das befreiende Gefühl erlebt hast, wird es Zeit sich einen Plan zu machen. Sei auch hier minimalistisch, nehme ein A4 Blatt und schreibe deine Lebensbereiche auf. Notiere hier in kleinen Schritten, was noch vor dir liegt. Dies könnte für deine Küche wie folgt aussehen.

Küche

  • komplettes Geschirr (Messer, Gabel, Löffel, Teller, Tassen)
  • Töpfe, Pfannen, Schalen, Vasen, Schüsseln, …
  • Vorräte, Mehl, Zucker, Konserven, …
  • Accessoires und Schnickschnack

Anschließend gehst du jeden einzeln Punkt an. Räume dein ganzes Geschirr heraus und entscheide für dich, was du wirklich benötigst. Sollten beispielsweise in den letzten zwölf Monaten niemals mehr als 6 Personen in deinem Haushalt gespeist haben, dann frage dich warum du mehr Teller, Gläser, Messer und Co brauchst. Natürlich können hier auch die zwei Methoden helfen dich zu entscheiden.

Ordne und minimiere anschließend alle deine Lebensbereiche. Am besten in kleinen Schritten und an verschieden Wochenenden. Es klingt nach viel Arbeit, macht jedoch immer mehr Spaß, schneller als du denkst hast du dich von hunderten Gegenständen getrennt. Was dir anfangs unangenehm vorkommt, bereitet immer mehr Freude. Du erlebst und begreifst die Vorteile und die Einzigartigkeit dieses einfacheren Lebens. Falls du dich intensiver damit beschäftigen möchtest, dann empfehle ich einen Blick in die folgenden Bücher zu werfen. Solltest du ein Exemplar über dieses Affiliate kaufen, dann unterstützt du gleichzeitig diesen Blog und meine Arbeit.

Meine Erfahrungen mit der minimalistischeren Lebensweise

Für mich ist diese Lebensweise ein langer Weg, und keine einmalige Aufräum-Aktion. Es handelt sich für mich um eine langfristige Lebensumstellung, die mir viel Qualität bringt. Noch weit entfernt von einer einfachen Lebensweise gehe ich Schritt für Schritt. Dabei geht es mir immer besser. Weniger zu brauchen befreit. Ich merke, dass ich den immer weniger werdenden Besitz im Einzelnen immer mehr schätze. Ich bin dankbarer als je zuvor, und fühle mich unabhängig und frei. Es fühlt sich einfach gut an. Mehr Zeit und mehr Geld übrig zu haben sind die positiven Nebenwirkungen. Seitdem ich mein Leben auf diese Art entgifte, bemerke ich wie meine Anspannung, Stress und die Angst nichts mehr zu besitzen verloren geht. Selbst Angst meine Arbeit zu verlieren habe ich auch nicht mehr. Durch die minimalistische Lebensweise sammelt sich über die Zeit ein guter Geldpuffer an, und den Alltag kann ich auch sehr gut bestreiten ohne vollen Lohn.

Die einzige ungute Erfahrung mache ich immer wieder mit Menschen, welche diesen einfacheren Lebensgrundsatz nicht verstehen möchten bzw. sich nicht damit abfinden können, dass andere Menschen mit weniger Dingen mehr Freude haben können. Oftmals sind diese Menschen selbst von hunderten Dingen umgeben, die sie nicht brauchen oder einfach nur wollen. Sie definieren sich zu stark über Produkte, welche erarbeitet werden wollen. Überstunden um das Leben vollzumüllen. Ich denke dabei immer an folgendes ironische Zitat :“Lebensqualität ist, dass man Sachen kauft, die man nicht braucht, mit Geld, das man nicht hat, um Leuten zu imponieren, die man nicht leiden kann.“.

Stelle dir mal vor, dass du alle diese positiven Dinge erfährst, deinen Leben den Druck nimmst. Ist dann nicht schon ein großer Schritt getan nicht ins Stress-Burnout zu verfallen? Natürlich haben verschiedene Faktoren Einfluss, dass du ausbrennst, doch wenn du die Möglichkeit hast dagegen zu wirken, dann solltest du dies tun. Selbst wenn du nicht zu den „gestressten“ Menschen gehörst, dann wird sich dein Leben dadurch verbessern. Probiere es aus und minimalisiere dein Leben. Denke dabei immer daran, dass jeder Mensch seinen Minimalismus anders definiert, doch wir in fast allen Fällen zu viel haben.

Viel Spaß wünscht dir

Christian

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Ex-Studentin

    Schöner Artikel, das Buch lese ich auch gerade. Habe letztes Jahr Klamotten, Essen, Pflegeprodukte, alte Laptops, Keller und sogar einen Sessel ausgemistet. Jedes unnütze Teil, dass den Wohnraum verlässt, tut gut. Es wird hoffentlich noch mehr folgen – Potential ist genug da. Ich habe immer einen kleinen Transporter vor Augen: Sollte ich mal umziehen, soll alles da rein passen. Bücher kaufe ich nun übrigens bevorzugt als Kindle-Version.

    Liebe Grüße
    Jenny

    1. Avatar-Foto
      Christian

      Hi Jenny,

      das mit dem Transporter ist ein sehr guter Ansatz, werde ich mir merken. Einer meiner Träume bzw. Ziele ist ein Tiny-House. Am besten in der Größe, dass ich mit Haus umziehen kann. Kindle steht auch auf meiner Liste, den schenke ich mir sehr wahrscheinlich zum Geburtstag.

      Vielen Dank für deinen Kommentar

      Christian

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