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Projekt Tiny House – Probleme, Planung, Kosten & Unabhängigkeit

Einen Vogel – den hätte ich dir gezeigt, wenn du mir gesagt hättest, dass ich meinen geliebten Job kündige und aus meinem Elternhaus ausziehen werde. Nun fliegt der Vogel und ich bin derzeitig dabei, von einem riesengroßen Bauerngehöft in ein Mini-Haus zu ziehen. Dabei fühlt sich alles (was viele Menschen nicht auf den ersten Blick verstehen werden) gut und stimmig an. Nachdem ich die Reise des Tiny-House-Kaufes beendet habe, konnte ich vor ein paar Wochen meine kleine Hütte in Empfang nehmen. Projekt Tiny House startet jetzt.

Mit dem ersten Betreten des Hauses beginnt eine wahnsinnige und verrückte Zeit in meinem Leben. Die Wohnsituation wird auf den Kopf gestellt, meine Vermögenssituation wird komplett umgekrempelt und auch die materiellen Dinge in meinem Leben ziehen eine lange Nase. Nur die wenigsten Dinge werden es ins neue Haus schaffen. Wie sagt man in Hollywood?

Und ACTION …

Es gibt kein zurück mehr. Der Point of no Return ist erreicht und die Zukunft liegt im Nebel-

Wie verändert mich das Projekt Tiny House?

Bevor es zu den konkreten Aktionen geht, muss ich beichten, dass der Kauf eines kleinen Tiny Houses nicht nur eine Wohnveränderung ist, sondern der Kauf auch eine komplette Veränderung meines Seins hinter sich zieht. Der Rahmen, in dem ich mein Leben sah, wird komplett verändert und ich darf wie ein kleiner Picasso malen. Frische Farben, neue Ideen und ein wenig Wahnsinn teilen sich den Platz auf der Leinwand.

Dabei kann ich ehrlich zugeben, dass ich bereits in der frühen Phase einige Grundsätze über Bord geworfen habe. Aus einem

Ich möchte alles so preiswert und effizient wie möglich…

wurde ein

… das wird mein einziges Haus im Leben, somit mache ich alles und das richtig.

So kann es durchaus passieren, dass aus „Das Dach kann geflickt werden“ ein „Wenn ich es neu mache, dann habe ich für immer Ruhe.“ wird. Vielleicht kennst du das: Im Urlaub bist du großzügiger, was die Ausgaben angeht. In diesem Sinne ist mein Haus ein Mega-Urlaub.

Im Grunde achte ich immer noch darauf, dass ich nicht zu viel zahle. Dennoch werde ich einige Sachen modernisieren, die ich vor einigen Wochen nicht mal buchstabieren konnte. Und gleichzeitig…

Habe ich die Chance, EINMAL alles richtig zu machen und zum Abschluss zu bringen.

Projekt Tiny House
Projekt Tiny House – so sah es noch vor ein paar Monaten aus

In meinem zuvor bewohnten Bauerngehöft war diese Vorstellung des „Fertig-Seins“ ungreifbar. Ehrlich gesagt möchte ich nicht ein Leben führen, in dem das dauerhafte „Ich muss noch 1000 Dinge machen“ – Gefühl herrscht.

Gleichzeitig muss (ja ich schreibe absichtlich ich muss) ich viele Entscheidungen treffen, die an unzähligen „Expertenmeinungen“ vorbei gehen, denn es gibt …

Eine Millionen Meinungen

Feedback ist gut, aber wenn man damit zugeschüttet wird, kann man fast schon krank werden. Einfach die Tatsache, dass die wenigen Besucher des Hauses so viele verschiedene Meinungen zu einem Thema haben. macht es spannend.

Beispiel: In den knapp 2 Jahren, in denen das Haus leer stand, war eine Regentonne fast immer voll. Es suppte von außen an die Wand, die Schrankwand stand davor und es entstand eine feuchte (wahrscheinlich) schimmlige Stelle. Diese ist nun staubtrocken. Du glaubst gar nicht wie verschieden die Meinungen dazu sind:

  • Was hast du denn da für einen Mist gekauft, das Haus ist nass.
  • Du musst die Wand komplett „abstemmen“ und neu verputzen.
  • Ein wenig Schimmelbehandlung reicht hier dicke aus.
  • Das ist doch gar nichts, bei uns war es schlimmer.

WOW. Such dir was aus! Jeder ein Experte. Okay … es geht nicht anders. Selbstbewusstseins-Pille schlucken und zum Egoisten werden. Wenn ich mich in diesem Fall entscheide, habe ich eh 75 Prozent der Spezialisten vor den Kopf gestoßen. ?

Dieser Effekt zieht sich durch alle Themenbereiche. Hier ist mein Vertrauen deutlich größer den Personen gegenüber, die das schon mal durchgemacht haben. Freunde und Bekannte, die in den letzten Jahren auch ein kleines Häuschen aufgebaut haben und in dessen Häuser ich mich als Besucher wohl fühle, bekommen mehr „Trust“ als ein YT-Kommentar von jemanden, dessen Situation ich nicht kenne.

Einen Satz habe ich lieben gelernt. 😉

Das kannst du doch billiger bekommen.

Egal, was ich sage – dieses Argument kommt immer wieder. Klar vergleiche ich Preise, doch wenn ich sage, dass ich für ein neues Dach 8 – 10K zahle, dann bekommt es jeder billiger. Was alles im Preis mit drin ist (Schornsteinsanierung, Anbaudach, …), sehen viele nicht.

Für mich ist es wichtig, dass ich weiß, dass wie in diesem Beispiel gute Arbeit geleistet wird und ich alles aus einer Hand bekomme. Das passt jetzt nicht zum absoluten Spar-Gedanken, doch am Ende hält Qualität länger und wenn sich ein schwarzbezahlter Dachdecker bei Problemen nicht mehr meldet …

Es hat sich für mich ein neuer Leitsatz entwickelt, der sich nun in meinen Gedanken verankert hat.

„Jeder ist Experte auf seinem Gebiet, doch nur ich bin Experte auf dem Gebiet, was sich für mich am Ende gut und stimmig anfühlt.“

Für mich fühlt es sich beispielsweise richtig gut an, keinen Fernseher mehr zu besitzen. Den habe ich noch gar nicht eingeplant. Was denkst du, wie die Resonanz auf diese Tatsache ist.

Du kannst doch nicht ohne Fernseher leben!

Klar – meine 30 Minuten Netflix oder YouTube kann ich auch auf dem Tablet schauen. 😉

Die Probleme oder bösen Überraschungen

Wer davon ausgeht, dass beim Kauf eines Hauses keine „bösen“ Überraschungen warten, ist ein wenig zu „überoptimistisch“. Es ist nicht die Frage, ob was kommt, sondern was ungeplanter Weise an der Tür klopft. Nachdem das Tiny House nahezu entkernt ist, kann ich diese Überraschungen klar benennen. Hier sind sie:

  • Heizen mit einem Ofen ist möglich. Um das zu gewährleisten, muss der Schornstein etwas runter gemauert und erneuert werden. Gleichzeitig ist anschließend ein Aufsatz bzw. eine Verlängerung nötig, um alle gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen.
  • Die Zuleitung zum Stromhäuschen im Garten muss bei der Verlegung des Stromzählers ins Haus erneuert werden. Hier liegen noch alte Alu-Kabel an. Das bedeutet Kosten, die ich gar nicht auf dem Schirm hatte, welche nun eingeplant sind.
  • Bereits erwähnt: eine Stelle, an der die überlaufende Regentonne von draußen rangesuppt hat, welche zur Sicherheit behandelt werden muss.
  • Bei Starkregen gibt es einen kleinen Bereich des Weges am Haus, der das Wasser nicht wegleitet.
  • Das Dach ist in Ordnung, muss nicht gemacht werden … aber wenn ich schonmal dabei bin das Haus in Schuss zu bringen, kam die Empfehlung dieses Thema anzugehen, damit ich die nächsten Jahrzehnte Ruhe habe.

Ansonsten sieht es erst mal dem Alter entsprechend gut aus. Auch alle Dienstleister, die bisher vor Ort waren, haben keine weiteren Katastrophen gefunden.

Projekt Tiny House – das ist geplant

Ein leeres Haus kitzelt die Kreativität ungemein. Es fühlt sich so an, als würde man wie in einem Computerspiel alle Möglichkeiten nutzen können. Ein leeres Puzzle, eine Leinwand und Klavier. Irgendwie ist von allem etwas dabei. Ich möchte dir einfach kurz beschreiben, was alles Kreatives umgesetzt werden soll.

VORSICHT: Das ist der aktuelle Stand. Es kann (und wird) durchaus passieren, dass sich noch einige Änderungen ergeben. Los geht es mit der langen ToDo-Liste:

  • Das Dach ist okay, aber nicht perfekt. Der Dachdecker war bereits da und ich warte auf ein Angebot. Da es ein ordentliches Dach werden soll (inkl. Schornsteinsanierung und allen drumherum, könnte das der wichtigste und kostspieligste Punkt werden. Doch wie sagte Opa immer: „Wenn das Dach gut und dicht ist, dann kann nicht mehr viel schief gehen.“
  • Die Elektrik und der Anschluss von der Straße werden komplett neu gemacht.
  • Sanitär-Leitungen werden auch sicherheitshalber erneuert.
  • Der überdachte Treppenvorbau, wird zu einem Vorraum zum Haus umgebaut. Dort finden später Zählerschrank und ggf. Akku platz. Gleichzeitig können Besucher Schuhe und Kleidung abstellen, bevor sie ins eigentliche Haus gehen.
  • Der Keller wird ausgebaut zu einem Arbeitsraum (YouTube und Business) und einer Schlafmöglichkeit.
  • Das Fenster in der Stube wird ein Terrassenfenster.
  • Im Haus wird es keine klassischen Türen mehr geben, sondern Schiebetüren.
  • In die Ecke an den Schornstein kommt ein richtiger kleiner Ofen.
  • Aus der Decke im Wohnzimmer kommt die Split-Klima-Anlage, welche heizt und kühlt.
  • Die Küche wird komplett neu gemacht und ist bereits geplant.
  • An zwei bis drei Stellen im Haus werde ich noch Infrarotheizungen anbringen (zum Beispiel der Badspiegel)

Spielereien und Goodies

Das war das Pflicht-Wunschprogramm. Natürlich gibt es auch einige Spinnereien. Vorhaben, die umgesetzt werden, wenn Zeit- und Geldkonto gute Laune haben. Die ersten davon sind gesponnen.

  • Der Schuppen im Garten wird abgerissen und dort kommt ein kleines Holzhaus hin. Ob man da sogar nächtigen kann (AIRBNB) oder für gesellige Stunden bzw. Feiern, steht noch nicht fest.
  • Wenn ein Terrassenfenster eingebaut wird, dann ist eine Terrasse geplant.
  • Kein Pool – dafür ein Jacuzzi? 😉
  • Die Alarmanlage werde ich bestimmt vom jetzigen Wohnhaus übernehmen
  • zwei verschiedene YouTube – Locations (Keller und Wohnzimmer)
  • Das Thema Garten -> Gewächshaus, Beete und noch zwei neue Bäume pflanzen (Apfel und Birne)

Die grobe Kostenplanung

„Hätten Sie die Küche vor 2 Jahren gekauft, dann wäre sie 1.500 Euro preiswerter gewesen.“

dieser Satz der Küchenplanungs-Frau beschreibt herrlich, was heutzutage alles kostet. Dabei bin ich so froh, dass ich JETZT die Kosten habe. Denn in 2-3 Jahren würde ich für mein Sanierungsvorhaben viele tausend Euro mehr zahlen. Hier ein Update der Kostenplanung:

Projekt Tiny House – Kostenplan Update

Natürlich ist dies noch nicht im Detail und möglicherweise habe ich sogar etwas vergessen, doch es zeigt, dass endlich mal ein wenig Stimmung in meine finanzielle Situation kommt. Auf der einen Seite lässt der Verkauf von Haus und Acker noch einige Zeit auf sich warten (Erbengemeinschaft) und auf der anderen Seite möchte ich die anfallenden Tiny House Kosten zahlen, ohne meine kompletten Cashflows zu vernichten.

Wichtig: Eine detaillierte Planung und ein paar Sätze dazu gibt es auf meinem YouTube – Kanal. Klicke hier, um mehr zu erfahren.

Wie ist der Plan?

Das macht das Ganze tricky und das erste Mal in meinem Leben rechne ich etwas genauer nach. Vor allem wird diese grad genannte Überbrückungszeit sehr spannend.

  1. Alles flüssige girales Geld zusammenkratzen ? – 12K
  2. Bondora „beleihen“ und Lebensversicherung verkaufen – 27K
  3. Einen kleinen Teil der Steuerfreien Krypto Gewinne realisieren – 5K

Das macht knapp 45.000 Euro und das ist dann auch mein Limit, welches ich ausgeben möchte, um ins Häuschen nach der kompletten Sanierung einzuziehen.

Selbstverständlich ist das Ziel, das Budget nicht auszugeben und sich dann schon mal um das Thema Solar und Co zu kümmern, doch die Basics kommen zuerst.

Durch den Verkauf von Acker und Haus sollten (realistisch) 70 bis 100K wieder reinkommen, was die Situation im kommenden Jahr positiv neutralisiert. Für die Kostenbetrachtung wird es noch mal einen eigenen Beitrag bzw. Video geben, wo ich ins Detail gehen werde.

Thema Unabhängigkeit

Mit dem zukünftigen Einzug ins Tiny House, werden meine laufenden Wohnkosten im Monat um 300 – 400 Euro niedriger ausfallen. Das bedeutet, dass ich mit den passiven Einnahmen, Miete, Pacht, Zinsen und Co finanziell nahezu autark leben kann.

Auch wenn ich einige zehntausende Euro investiere, wird das am Ende eine clevere Entscheidung bleiben, sich zu verkleinern. Selbst, wenn alles zusammen 65.000 Euro kostet, dann lande ich bei 7,4 Prozent Rendite bei der Division von Ersparnissen mit Ausgaben. Passt.

Süßkirschbaum, Sauerkirschbaum, Haselnussstrauch, Pflaumenbaum und zukünftig Apfelbaum, Birnenbaum, Gewächshaus und Beete werden zusätzlich Kosten minimieren und den Selbstversorgungsgrad erhöhen.

Zusätzlich stehen Photovoltaik und ein wenig Batteriespeicher auf dem Plan. Das senkt die Kosten und macht unabhängiger. Vielleicht gibt es zu der klassischen Planung noch eine „Inselanlage“ dazu. Auf jeden Fall wird dieses Thema noch mal einen eigenen Beitrag bzw. Video bekommen.

Projekt Tiny House

Es geht voran und wir sind bereits in der zweiten Runde. Auch wenn das Ergebnis am Ende steht, ist die Reise dorthin so spannend, dass ich nicht nur mit einer neuen Wohnsituation belohnt werde, sondern auch mit Erfahrungen, die mein Leben bis dato nur gestreift haben. Allein die Tatsache, dass ich mir die Welt so mache, wie sie mir gefällt, gefällt mir gut.

Es wird sich noch viel ändern, es wird noch viel passieren … aber es wird 😉

Bis zum nächsten Update.

Dein Chrischan

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Thomas B.

    Hallo Christian

    sehr spannende Serie wobei es ja nicht das ist was hippe Großstädter unter einem Tiny House verstehen 😀
    Dafür zeigt es schön, was so auf einem zukommen kann beim Renovieren und wie wenig Platz man eigentlich benötigt.
    Halt uns weiter auf dem Laufenden ich bin gespannt und beneide dich so ein Projekt jetzt umsetzen zu können!
    grüße
    Thomas

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