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Die 7 besten Tipps für das Bewerbungsschreiben (Gastartikel)

Vor einigen Tagen schrieb mich Till Tauber vom TT-Bewerbungsservice an mit dem Vorschlag eines Gastartikels zum Thema Bewerbungsschreiben. Da ich bereits im Bereich Job und Karriere ein paar Beiträge verfasst habe wie zum Beispiel:

finde ich, dass dieser Gastartikel gut zum Thema Karriere passt. Solltest du eine Bewerbung schreiben müssen oder wollen, dann lies weiter und lerne die 7 besten Tipps für dein Bewerbungsschreiben kennen.

Los geht’s


Wenn es um Deine Bewerbung geht, solltest Du Dich mit all den kleinen Feinheiten und möglichen Fettnäpfchen auskennen. Sind Deine Bewerbungsunterlagen erst einmal verschickt, kannst Du nachträglich nichts mehr daran ändern, auch wenn im Nachhinein vielleicht der ein oder andere Fehler auffällt. Gerade das Bewerbungsschreiben bietet zahlreiche Fehlerquellen, die vor allem aus der Unsicherheit der Bewerber resultiert. Dabei stellt das Bewerbungsschreiben zusammen mit dem Lebenslauf den Kern einer jeden Bewerbung dar – ganz gleich, ob Ihr Euch auf eine konkrete Stelle oder initiativ bewerbt. In diesem Betrag steht das Bewerbungsschreiben im Vordergrund und ich möchte Euch gerne die wichtigsten Hinweise und Tipps geben. Packt das Thema Bewerbung an und überzeugt Euren Wunscharbeitgeber mit einem aussagekräftigen Bewerbungsschreiben!

Warum ist das Bewerbungsschreiben so wichtig?

Das Bewerbungsschreiben dient vor allem dem Zweck, das eigene Profil mit den Anforderungen der freien Stelle und dem Arbeitgeber zu verknüpfen. Es geht darum, eine Passgenauigkeit herauszuarbeiten und dem Arbeitgeber einen Eindruck über Eure Bewerbungsmotivation zu ermöglichen. Das Bewerbungsschreiben stellt also ein Verbindungsglied zwischen Eurem Lebenslauf, der vor allem durch klare Fakten gekennzeichnet ist, und Eurer Person dar. Dementsprechend ist es verständlich, dass Ihr wenig Erfolgsaussichten habt, wenn Ihr das Bewerbungsschreiben auf einem Muster aufbaut. Diese kostenlosen Bewerbungsmuster scheinen zwar zunächst sehr verlockend, da man vermeintlich Zeit und Mühe spart.

Doch mit den darin enthaltenen Floskeln habt Ihr kaum eine realistische Chance, einen Recruiter dazu zu bewegen, Euch für die Einladung zur ersten Vorstellungsrunde vorzuschlagen. Dies liegt sowohl an der Monotonie als auch an der fehlenden Individualität. Auch Arbeitgeber wollen umworben werden, und erwarten daher von den Bewerbern Qualität. Es lohnt sich also immer, Engagement beim Erstellen der eigenen Bewerbungsunterlagen zu zeigen. Auf Dauer ist dies deutlich effektiver und zeitsparender, als den Frust aus regelmäßigen Absagen aufgrund der Nutzung von Bewerbungsmustern aushalten zu müssen. Stell Dir die Frage, was einen zukünftigen Arbeitgeber interessieren könnte. Dieser kennt Dich in der Regel ja gar nicht und möchte mehr über seine potenziellen Angestellten erfahren.

Übersicht – Bewerbungsschreiben Tipps

  1. Schreibe Dein Bewerbungsschreiben erst dann, wenn Du mit Deinem Lebenslauf fertig bist.
  2. Baue Dein Bewerbungsschreiben wie einen typischen Geschäftsbrief auf.
  3. Nutze mehrere Absätze im Bewerbungsanschreiben und lasse einen „roten Faden“ erkennen.
  4. Stelle eine Passgenauigkeit zwischen Dir, der Stelle und dem Arbeitgeber her.
  5. Schreibe Dein Bewerbungsschreiben immer aus einer positiven Perspektive heraus.
  6. Überprüfe Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung mehrmals.
  7. Vergiss die kleinen Feinheiten der Onlinebewerbung nicht.

Tipp Nr. 1: Erst den Lebenslauf, dann das Bewerbungsschreiben

Für das Bewerbungsschreiben ist eine gute Grundlage überaus wichtig. Dazu gehört, dass man die Stellenanzeige sowie den eigenen Lebenslauf vorliegen hat. So hat man alle wichtigen Informationen beisammen und kann den eigenen Werdegang samt Fähigkeitsprofil mit den Anforderungen der Stellenanzeige abgleichen und die gewünschte Passgenauigkeit herausarbeiten. Ebenso sinnvoll ist es, erst mit dem Schreiben zu beginnen, nachdem man eine solide Recherche auf der Website des Arbeitgebers durchgeführt hat. Dort findest Du in der Regel ebenfalls viele Anregungen und Ideen für den Inhalt deines Bewerbungsschreibens – oft gibt es zudem genaue Tipps für die Bewerbung.

Tipp Nr. 2: Wie ein Geschäftsbrief

Vom Aufbau her sieht das Bewerbungsschreiben wie ein typischer Geschäftsbrief aus. Dazu gehören in der Regel die folgenden Elemente:

  • Kopfzeile mit Namen, Adresse und Kontaktdaten (E-Mail-Adresse, Telefonnummer und ggf. Links zu XING oder LinkedIn).
  • Anschrift des Unternehmens inkl. Ansprechpartner und / oder Bezeichnung der Personalabteilung (sofern bekannt).
  • Ort und aktuelles Datum.
  • Betreffzeile mit genauer Bezeichnung der Stellenanzeige und ggf. Stellen-ID oder Kennziffer (sofern vorhanden).
  • Korrekte Anrede („Sehr geehrte Damen und Herren, […]“ oder „Sehr geehrter Herr xyz, […]“).
  • Haupttext in mehrere Absätze untergliedert (vier bis fünf Absätze sind optimal).
  • Grußformel, gefolgt von Unterschrift und Namen.

Manchmal liest man im Internet, dass bei der Bewerbung und insbesondere beim Bewerbungsschreiben die DIN 5008 eingehalten werden muss. Dies stimmt nicht, da die wenigsten Personaler sich selbst damit auskennen. Es reicht, wenn Dein Schreiben einen offiziellen Charakter aufweist.




Tipp Nr. 3: Struktur in das Bewerbungsschreiben bringen

Da Du mehrere Absätze für den Haupttext Deines Bewerbungsschreibens nutzt, kannst Du optimal auf verschiedene Aspekte und Bereiche Deiner Bewerbungsabsicht eingehen. Für die Einleitung empfiehlt sich ein kurzer Überblick zu Deiner Person mit Deinem Hintergrund und Deinen beruflichen Wünschen. In den nachfolgenden Absätzen kannst Du dann beispielsweise auf Deine Fachkenntnisse und Erfahrung sowie auf Deine sozialen Fertigkeiten eingehen. Ganz wichtig ist es, einen Absatz der offenen Stelle und dem Arbeitgeber zu widmen. Erläutere, warum die Stelle Dich reizt, Du bestens dafür geeignet bist und warum Du Dich gerade bei diesem Arbeitgeber bewirbst. Grundsätzlich sollten sich alle Absätze Deines Bewerbungsschreibens optimal ergänzen und somit einen „roten Faden“ erkennen lassen.

Tipp Nr. 4: Mit Passgenauigkeit

Eine erfolgsversprechende Bewerbung ist immer von einem hohen Maß an Passgenauigkeit geprägt. Das gilt insbesondere für das Bewerbungsschreiben, mit dem Du einen konkreten Bezug zu der angestrebten Stelle und zu dem Arbeitgeber herstellen musst. Gehe auf die Rahmenbedingungen der Stelle ein und begründe, warum Du den entsprechenden Zuständigkeitsbereich mit Deiner Vorerfahrung und Deinen Fachkenntnissen wahrnehmen kannst. Erläutere, warum der Arbeitgeber Dich anspricht, und warum Du glaubst, in die entsprechende Unternehmenskultur zu passen. Deine Aussagen im Bewerbungsschreiben solltest Du soweit wie möglich begründen und mit Beispielen unterfüttern. Authentizität ist im Bewerbungskontext sehr wichtig und darf nicht unterschätzt werden.

Tipp Nr. 5: Immer positiv denken und schreiben

Auch wenn es unter Umständen schwer fällt: Das Thema Bewerbung muss man immer aus einer positiven Perspektive angehen. Kein Recruiter möchte Negatives lesen und für Dir erfahren, was Du alles nicht kannst und warum Du vielleicht mit etwas Schwierigkeiten hat. Warum sollte man einen Bewerber einladen, der im Bewerbungsschreiben Probleme thematisiert, während andere Bewerber dies nicht tun? Daher gilt es, im Bewerbungsschreiben zu zeigen, was man kann und warum man die richtige Person für die angebotene Stelle ist. Gehe auf Deine Stärken ein und nicht auf Deine Schwächen. Ebenso ist es absolut unzulässig, ungünstige Aussagen über ehemalige Arbeitgeber, Kollegen und / oder Vorgesetzte im Bewerbungskontext zu tätigen. Zeige Dich immer loyal – unabhängig davon, wie schwer Dir dies fallen mag.

Tipp Nr. 6: Bitte fehlerfrei

Es ist klar, dass sich im Bewerbungsschreiben keine Fehler einschleichen sollten. Vertraue nicht einzig und allein auf die Korrekturfunktion Deines Textverarbeitungsprogramms. Zu oft erkennt dieses die Fehler nicht. Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung müssen in der gesamten Bewerbung einfach stimmig sein. Aufgrund des hohen Textanteils ist das Bewerbungsschreiben in der Regel die Fehlerquelle Nr. 1. Überprüfe aber bitte auch alle Namen und Bezeichnungen sowie Fachbegriffe im Bewerbungsschreiben auf Richtigkeit. Personalern sind solche vermeintliche Kleinigkeiten ebenfalls sehr wichtig.

Tipp Nr. 7: Nur im PDF-Format

Die Onlinebewerbung ist die übliche Form der Bewerbung und hat schon seit etlichen Jahren die Bewerbungsmappe nahezu restlos abgelöst. Dementsprechend benötigst Du Dein Bewerbungsschreiben im PDF-Format – entweder als einzelne Datei oder zusammengefasst mit allen anderen Bewerbungsunterlagen in einer einzigen PDF-Datei. Da eine Unterschrift zwingend in das Bewerbungsschreiben gehört, musst Du diese vor der Erzeugung einer PDF-Datei selbstverständlich noch einscannen, mit einem geeigneten Grafikprogramm freistellen und anschließend in die Datei deines Bewerbungsschreibens einfügen. Natürlich muss die PDF-Datei deines Bewerbungsschreibens einen sinnvollen Dateinamen wie „Bewerbungsschreiben_M. Mustermann.pdf“ – oder für die gesamte Bewerbung „Bewerbung – M. Mustermann.pdf“, tragen. Achte auf eine leichte Zuordnung.

Das Bewerbungsschreiben im Fazit

Zusammen mit einem stichhaltigen Lebenslauf kann ein gelungenes Bewerbungsschreiben eine sehr positive Wirkung entfalten. Erkennt ein Recruiter, dass Du Dir mit den Bewerbungsunterlagen und insbesondere bei der Ausformulierung Deines Bewerbungsschreiben viel Mühe gegeben und Dich in das Thema eingelesen hast, stehen die Chancen gut, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden – vorausgesetzt, Du erfüllst die formalen Kriterien. Dabei muss Dein Bewerbungsschreiben einen korrekten Aufbau und einen aussagekräftigen Inhalt aufweisen, der sich von den Bewerbungsfloskeln der weit verbreiteten Bewerbungsmuster abgrenzt. Das sieht vielleicht zunächst nach mehr Arbeit aus, doch eine gute Vorbereitungsphase zahlt sich fast immer aus!

Solltest du weitere Tipps haben, dann lasse sie im Kommentar.

Viel Erfolg beim bewerben wünscht dir

Christian

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Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Dixon Fire

    Mein Tipp als Lektor zu Nr. 6:
    Ausdrucken! Immer, wenn man etwas am Bildschirm erstellt hat und denkt, man findet keinen Fehler mehr: Ausdrucken. Es ist unglaublich, wie viele Fehler man noch findet beim Wechsel in ein anderes Medium.

    1. Avatar-Foto
      Christian

      Hallo Dixon Fire,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Da kann ich dir uneingeschränkt Recht geben. Ich mache das ein wenig in einer anderen Art und Weise beim Bloggen. So ungewöhnlich es klingt, bin ich im Bereich der Rechtschreibung nicht wirklich gut. Nachdem ein Text fertig geschrieben ist, lasse ich ihn mir vorlesen von einem „Text-zu-Sprache“-Tool. Dieser Medienwechsel hilft mir unwahrscheinlich und zeigt, dass ich einen langen Weg vor mir habe, bis ich richtig gut (recht)schreiben kann. 🙂

      Druckbare Grüße sendet

      Christian

  2. Finanzteufel

    Hallo,

    ich möchte nachfolgend mein „Rezept“ für erfolgreiche Bewerbungen aus meiner eigenen Sicht schildern:
    1. Keine Rechtschreibfehler
    2. Möglichst den Adressaten persönlich ansprechen (dieser kann meistens auch durch einen einfachen Anruf vorab erfragt werden. Hat man diesen direkt am Telefon, kann man sich praktischerweise auch im Anschreiben auf das nette Telefonat beziehen 😉 )
    3. Nicht lange herumschwafeln -> Ich verfasse immer ein paar kurze! Sätze, warum ich wechseln möchte (Floskeln über Floskeln, wird aber wohl gern gesehehn) und komme dann zu meiner Qualifikation (immer auf die konkreten Anforderungen in der Stellenausschreibung bezogen!)
    Die Kompetenzen gebe ich untereinander in einfachen Stichpunkten an, max. 5-7 Stück.
    4. Als Abschluss noch ein bisschen persönliches Bla-Bla (wieder auf die Stellenanzeige eingehen: dynamisch, teamfähig usw. …)
    5. Eine Unterschrift habe ich noch nie eingescannt, wurde auch noch nie verlangt. Kann man aber gern machen.
    6. Auf jeden Fall die kompletten Unterlagen in EINER pdf zusammenfassen

    Warum ich guter Dinge bin, dass das reicht und man nicht endlos lange über die tolle Firma schwadronieren muss?
    1. Liest eh kein Mensch, Zeit ist Geld
    2. Stichpunkte fallen sofort ins Auge
    3. Meine Erfolgsbilanz ist ziemlich gut: 10 Bewerbungen über die letzten 15 Jahre in diesem Stil bei Behörden, internationalen Industriekonzernen (mehr als 100.000 Mitarbeiter) und mittelständischen Unternehmen mündeten in 9 Fällen in Vorstellungsgespräche und in 5 Fällen in einer Festeinstellung.

    Gruß
    Finanzteufel

    1. Avatar-Foto
      Christian

      Hallo Finanzteufel,

      vielen Dank für deinen umfassenden Kommentar. Auch eine kompakte und effiziente Anleitung. Meiner Meinung nach ist das Firmen schwadronieren wichtig(er) wenn mehrere gleiche Bewerbungen einer Auswahl erfahren möchten. So ging es mir vor einigen Jahren, als ich bei der Einstellung von neuen Mitarbeitern mitwirkte. Es waren sehr viele Schreiben ähnlich und austauschbar. Doch gab es ein paar bei denen ich die Mühe erkannte sich über das Unternehmen zu informieren und dies auch zu schreiben. Diese wenigen Bewerber kamen dann die erste Runde weiter und zum Vorstellungsgespräch.

      Ich denke es hängt auch vom Stellenprofil, den Anforderungen und den bereits erworbenen Referenzen und Erfahrungen ab. Doch warum nicht einen Punkt im Anschreiben gut „tunen“, wenn die Qualifikationen nicht überall zu 100% optimal sind.

      Einen dynamischen Sonntag wünsche ich dir

      Christian

  3. Markus R

    Sicher alles richtig, aber ich hätte mir doch sehr ein Beispiel gewünscht an dem die Tipps erklärt werden.

    „von den Bewerbungsfloskeln der weit verbreiteten Bewerbungsmuster abgrenzt“ – welche sind das denn zum Beispiel?

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