Stell dir vor: Du bist finanziell frei und ein 40 Jahre altes Kind. Du verreist das erste Mal in deinem Leben! Dabei geht es in eine der schönsten Gegenden der Welt und du saugst die Erkenntnisse und Erfahrungen auf. Anschließend kommst du zurück und musst erst mal alles richtig verarbeiten. Genauso ist es mir ergangen. Nachdem ich jahrelang mich um meine Mutter gesorgt und Oma gepflegt habe, konnte ich das erst mal so richtig reisen und genießen.
Mit zwei guten Freundinnen (Grüße gehen raus?) ging es nach Kanada in die Richtung Vancouver, Victoria und Vancouver Island. 4 Tage Metropole und anschließend Natur pur. Bären beobachten, Stadt-Leben erleben, Regenwald-Wandertouren, Geburtstagsparty auf einer der größten Pride-Feiern dieses Jahr und der leckerste Kuchen, sorgten dafür, dass mein Flug-Respekt schnell vergessen war. Es war toll und ich möchte dir meine Erkenntnisse mitgeben. Was habe ich gelernt? Wie ist der Vergleich Kanada vs. Deutschland? Wie preiswert ist Kanada? ? Ein bunter Mix für alle, die mal nach Kanada möchten oder wissen mögen, wo Deutschland so richtig verkackt!
Kanada vs. Deutschland – Auffälligkeiten und Erkenntnisse
Wenn man das erste Mal im Leben richtig verreist, ist vieles neu und bei manchen Dingen wirst du schmunzeln, dass ich sie bisher noch nicht erfahren habe. Dennoch möchte ich dir gern mit diesem Beitrag 17 Dinge zeigen, die mir aufgefallen sind. Sachen, wo ich gestaunt habe oder die ich mitnehme für mein weiteres Leben und weitere Reisen. Dies sind natürlich meine eigenen Interpretationen. Möglicherweise stellt dies nicht die Situation für ganz Kanada dar. Dennoch wirst du einiges Mitnehmen.
Auch wenn ich frugal und finanziell frei lebe, möchte ich trotz der ganzen Sparsamkeit das Leben nicht vernachlässigen. Und ja – ich habe eine große Portion gelebt bzw. viel Leben nachgeholt. 😉
Los gehts
China-Town-Ekel-Effekt
Woran denkst du bei dem Wort China-Town? Okay – zuerst an New York, dann kommt bestimmt das traditionale chinesische Flair in den Straßen und Gassen. Kannst du dir jedoch vorstellen, dass der Besuch im China-Town Vancouver eines der schlimmsten Erlebnisse meines Lebens war?
Neben den paar noch hier wohnenden Chinesen, treffen sich heute in und um Vancouvers Chinatown Obdachlose und Junkies in erstaunlich (wenn nicht gar erschreckend) hoher Anzahl. Eine Gegend (die eher einem Vorstadt-Problemviertel ähnelt…
Tripadvisor – Rezension
Manche Reiseführer empfehlen mittlerweile, von Gastown nach Chinatown ein Taxi zu nehmen und nicht zu Fuß zu gehen… Man wird sich jedoch wundern, wie das gepflegte, freundliche Vancouver sein Gesicht innerhalb von fünf Gehminuten so grundlegend und hässlich ändern kann.
Tripadvisor – Rezension
Besser kann ich es nicht ausdrücken. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich in einem Stadtbezirk so unsicher und unwohl fühlte, dass ich ihn schnellstmöglich verlassen habe. Ich glaube Bilder sagen mehr als tausend Worte.
Ein erschreckendes Video habe ich bei YouTube gefunden ? Walking Dead In Vancouver Downtown Eastside And Chinatown Crisis . Das ist so tragisch und hat mir gezeigt, wie gut es mir geht und wie schön die anderen Viertel von Vancouver sind.
Trinkgeld und Gedanken dazu
Gehst du in Kanada Essen, dann solltest du mindestens 15 Prozent Trinkgeld geben. Da die Preise generell recht hoch sind, bist du schon mal schnell nach einer Mahlzeit zu Dritt dabei 20 bis 40 Dollar on Top zu legen. Als Frugaler Minimalist war dies anfangs so schmerzhaft, wie Fingernägel an einer Tafel. ? Das Verrückte dabei ist, dass du dieses Trinkgeld auch geben sollst, wenn du nicht zufrieden bist. In dem Fall ist es Usus sich beim Geschäftsführer zu beschweren. Plane somit immer diesen großzügigen TIP ein.
Das Bedanken nicht verlernt
Als Freund der Dankbarkeit hat mich eine Sache in Kanada voll begeistert. Die generelle Dankbarkeit im öffentlichen Leben. Beim Verlassen des Restaurants gab es deutlich öfter ein Danke von der Bedienung oder den Kräften. Besonders beim Busfahren habe ich noch nie so viele DANKE gehört, wie hier im ganzen Jahr. ? Der größte Teil der Fahrgäste, die nach der Fahrt den Bus verließ, bedankte sich beim Fahrer. So richtig kultig quer durch den Bus kam da ein Dankeschön geschallert. Anfangs ungewohnt fand ich diese Form der Aufmerksamkeit für diesen Beruf immer angebrachter und habe mich selbst ein paar Mal erwischt als ein (noch leises) Danke raus rutschte ?
Das Tesla – Nest
In Vancouver angekommen, freute ich mich als ich direkt einen Tesla sah. „Oh – cool, direkt ein Tesla gesehen.“. Wenige Sekunden später kam uns der nächste entgegen.
Mein Glückstag
dachte ich. Leider ging es dauerhaft so und ich hatte, das Gefühl, dass ich in Vancouver 50 bis 100 Teslas pro Stunde (wenn nicht sogar mehr) sah. Es ist Wahnsinn, wie hoch die Tesla-Dichte ist. Also wer jetzt noch sagt, dass diese Marke vom Markt verschwinden wird ? das kann ich mir schwer vorstellen. Wahnsinn. Interessant war der Tesla – Store in Vancouver Park Royal – einer von drei Stores!
Flughafen Frankfurt alles Fake?
Wir sind an einem Samstag zu Ferienbeginn zu kritischsten Zeit geflogen. Ich kann mich noch daran erinnern, wie viele Gedanken wir uns gemacht und Ängste hatten, dass wir den Flug nicht bekommen. In den Tagen zuvor DAS Thema. Überlastete Flughäfen, unendliche Warteschlangen, Chaos – so sah ich es in den Nachrichten. Und was war?
Normaler Verkehr mit typischen Wartezeiten. Auch wenn zwei Tage vorher gestreikt wurde, hatte ich echt das Gefühl, dass die Nachrichten zuvor die Situation doch stark zur Angst „gebogen“ haben. Da sieht man aber auch mal wieder, wie schnell Nachrichten einen verrückt machen können.
Kostenfresser Kanada
Bei den Preisen werden dir die Ohren schlackern. Als sparsamer Frugalist kann es ganz schön weh tun, wenn der Käse im Supermarkt das 2,5-Fache kostet oder du für eine Packung guter Bio-Eier hier in Deutschland fast einen Legebetrieb kaufen kannst (übertrieben geschrieben). Ich war ja schon darauf vorbereitet, dass Kanada ein teures Pflaster ist, doch die Preise kitzelten ganz schön den Geldbeutel. Eine (wenn sie auch ziemlich groß war) Kugel Eis kostete umgerechnet ca. 8 Euro.
Okay – wir waren in der Großstadt und vielen Touristenmagneten unterwegs, doch für mich hat sich meine Kostenkomfortzone gut gedehnt in den Urlaubswochen. Und weißt du was absolut verrückt ist? Ich zitiere frech mal Google:
Was das Gehalt betrifft, so liegt der Jahresdurchschnitt in Kanada bei ca. 78.096 Kanadischen Dollar – das sind umgerechnet ca. 50.000 Euro und damit weniger als in Deutschland (Stand 2020)
Google – Suchanfrage „Durchschnittlicher Verdienst Kanada“
Verdienen im Durchschnitt so viel wie Deutsche und alles ist teurer – so richtig verstehe ich das noch nicht. Du?
Kostenloses Naturvergnügen
Ich denke hier kann ich Kanada einen extra Stern geben. Trotz aller intensiven Kosten gibt es hier Natur und Menschen zu erleben. Beides einzigartig, unbezahlbar und dafür kostenlos. Wenn du nicht davor scheust zu wandern oder mit dem Bike zu fahren, wird sich dir eine Welt öffnen, die du noch nie gesehen hast.
Ich könnte weiter in gratis Erinnerungen schwelgen. Wenn ein Land so teuer ist wie Kanada und du in diesem Atemzug die kostenlosen Dinge ausschöpfst, dann stimmt das Preis-Leistungsverhältnis wieder. 🙂
AIRBNB – Aktie YES
Es ist genial, wie einfach und automatisiert die Vermietung via AIRBNB heutzutage funktioniert. Wir waren an den wenigen Tagen der Reise in fünf verschiedenen Unterkünften und TOP zufrieden. Von Citylage bis an den Regenwald konnte gemietet werden. Mich freut das besonders, da ich schon eine längere Zeit die Wertpapiere von AIRBNB halte. Diese erholen sich derzeitig von der Corona-Krise und werden zukünftig gute Rendite einfahren können.
Bereits die Prognosen für die kommenden Jahre (Gewinn je Aktie, Nettoverschuldung, Cashflow je Aktie,…) sehen gut aus. Sollten diese so eintreffen, dann bin ich sehr optimistisch für sehr gute mittelfristige Kursgewinne. Somit deckt sich dann endlich meine Erwartung mit dem Aktienkurs. ?
Corona – Trasch
Einzig auf dem Flughafen waren Masken Pflicht. Es schien so als würde Corona nicht existieren und ich kann mich nicht erinnern, dass ich irgendwelche Warnschilder vor Geschäften und Co sah. Im Gegenteil – ich konnte meinen Geburtstag auf der Pride-Parade zwischen Zehn- (oder gar Hunderttausenden) Menschen feiern.
Einzig wenn du bei der ArriveCan-App als Stichproben-Test ausgewählt wirst, läuft es unrund. Als Deutscher konntest du dich nicht zum Test registrieren, die Testzentren sind weit entfernt vom Flughafen und NICHT untereinander vernetzt– An sein Resultat zu kommen, war eine Tragödie. Hier scheint die Organisation gut Potential zu haben.
Google rulez
Ich mache ungern für die großen FANG-Unternehmen Werbung, doch was Google mittlerweile abliefert, ist einfach ein geiler Mehrwert. Besonders in Vancouver war MAPS eine unverzichtbare Hilfe. Standort ermitteln, Ziel eingeben und schwuppdiwupp gab es das Ergebnis. Wohin muss ich laufen? In welche Bahn muss ich anschließend umsteigen? Wann kommt der Folge-Bus zum Ziel? Nie war es so einfach zu navigieren und bestmöglich dort anzukommen, wo man möchte. Keine Extra-Apps oder Tools notwendig. Chapeau!
Gleichzeitig als Suchmaschine unverzichtbar. Wir funktioniert die Compass Card? Wieviel Trinkgeld sollte man geben? Was macht das Wetter am morgigen Tag? Selbst über 95 Prozent der Standard-Fragen wurden direkt von Google beantwortet. Ich behaupte einfach mal, dass wir dadurch so viel (Suchzeit) gespart haben, dass wir einige Dinge mehr erleben konnten. Vielen Dank an Google.
Bin ich hier in Deutschland?
Es fühlt sich ein wenig an als würde ich durch deutsche Straßen laufen. Wie bei den Teslas waren unwahrscheinlich viele deutsche Urlauber unterwegs. Egal ob Vancouver, Vancouver Island, Victoria, Ucluelet oder Tofinio – überall trafen wir Deutsche. Es war teilweise so verrückt, dass wir auf den Wanderpfaden entgegenkommende Menschen mit einem „Guten Tag“ oder „Hallo“ begrüßen konnten.
Trotz Metropole gut leer
Am meisten hat mich Vancouver als Metropole beeindruckt. Besonders in der City mit den unzähligen Wolkenkratzern und Hochhäusern hatte ich nie das Gefühl einer überlaufenen Großstadt. Klar ist im Kern gut was los, doch am Ende zeigt sich die Stadt deutlich ruhiger und entspannter. Teilweise fühlt sich dagegen ein Leipzig oder Berlin sehr stressig an.
Zusätzlich ist die Stadt sehr grün und zwischen den Hochhäusern findet sich viel Platz für Bäume. Sehr angenehm. Und selbst auf den Dächern der Häuser findest du teilweise Gärten inkl. Bäumen – Toll!
Abkassieren und nicht lamentieren
Beeindruckt war ich vom Workflow in den Restaurants. Plätze werden zugewiesen (was ich klasse finde) und man wird deutlich besser begrüßt. Ein
„Hallo – wie geht`s?“
oder
„Haben Sie heute bereits was Tolles erlebt?“
(wenn man erkannte, dass wir Touristen waren). Kleine Gesten, die ich mir hier in Deutschland wünsche (bzw. noch nie in der Art erlebt habe).
Das Coole war der Ablauf im Restaurant. Er gestaltete sich in fast allen Fällen wie folgt:
- empathische Begrüßung und Platzzuweisung
- Getränk bestellen, Getränk servieren und Essenbestellung aufnehmen
- Essen servieren und nach ca. 5 Min (man konnte die Uhr stellen) kam die Frage, ob alles in Ordnung ist
- Nach dem Essen und kurzer Wartezeit kam die Frage nach einem Nachtisch oder Getränk, was dann zügig serviert wurde
- Als alles verzehrt war, kam die Bedienung mit der Frage, ob die Rechnung gebracht werden darf
Auch wenn dies sehr strukturiert klingt, war es (gepaart mit angenehmen Smalltalk) eine nachahmenswerte Erfahrung.
Das Glas Wasser und die Ampel
Bei zwei Dingen habe ich mir gedacht: „Warum gibt es das nicht in Deutschland?“.
- Bei jedem Restaurantbesuch wird dir ein (kaltes) Glas Wasser serviert und auch so oft nachgefüllt, wie du magst. Kostenfrei und wenn du soeben von einer langen Wandertour einkehrst, einfach nur ein Segen. Warum gibt es dies nicht hierzulande?
- Die Ampeln haben einen Counter, der anzeigt, wie lange es noch grün ist. Wie einfach und clever ist das denn? Besonders als Fußgänger hilfreich, wenn du eine 20 Meter breite Straße überqueren möchtest.
Was mich auch beeindruckt hat ? Bei der Bestellung eines Milchshakes gab es den Milchshake und ein zweites Glas mit dem Rest aus dem Shaker. Man möchte doch nichts entsorgen …
Kanada vs. Deutschland – Thema SUV
Hier in Deutschland wird oft ein SUV gefahren, weil man in der Stadt einfach etwas höher sitzen und mehr Benzin verbrauchen möchte. Höher, schneller, dreckiger …
In Kanada hingegen scheinen die Menschen „normaler“ zu sein. In den Städten findest du viele „Stadtautos“ und siehst kaum SUVs. Auf Vancouver Island haben wir uns gefragt, warum dort hingegen sooo viele SUVs fahren. Als wir einen Ausflug zum Pacific Rim machen wollten, haben wir es begriffen.
Verpackungsgrößen und Supermärkte
Eine Sache, die mich eher negativ beeindruckt hat, waren die Verpackungsgrößen in den Supermärkten. Als Single hast du echt ein Problem. Alles schien mir so oversized und in Packungsgrößen oder Einheiten, die nicht wirklich sinnvoll sind. Ich denke mal, wenn dies bei uns so wäre, dann hätte das Gesundheitssystem deutlich mehr Probleme. ?
Gleichzeitig war alles ziemlich verweißmehlt – gesunde Produkte musstest du eher suchen.
Kanada vs. Deutschland – Fazit
Natürlich sieht man im Urlaub die Welt anders. Dennoch hoffe ich, dass ich dir mit meinen Eindrücken einige rückblickende Inspirationen mitgeben konnte. Insgesamt konnte ich viele Dinge mitnehmen und der Vergleich öffnet meine Augen. Nicht nur für die grässlichen Dinge (China-Town) sondern auch für die einfachen Dinge des Lebens. Ich weiß schon, dass wenn ich das nächste Mal Bus fahren werde, ich mich beim Aussteigen mit einem Dankeschön verabschieden werde.
Warst du schon mal in Kanada und kannst meine Erkenntnisse bestätigen oder hast gu noch mehr Input? Dann lasse es mich einfach im Kommentar wissen.
Vielen Dank fürs Lesen
Christian
Mein Name ist Christian und ich lebe die ?FRUGALE FINANZIELLE FREIHEIT? Trotz einfachen Angestelltenverhältnisses habe ich es geschafft, frei zu werden. Dabei konnte ich mir in den letzten 15 Jahren verschiedene Einkommensströme aufbauen, die mich heute bezahlen. Aktien, ETFs, Immobilien, Kryptos, Rohstoffe und attraktive Nebeneinkommen gehören dazu. Folge mir bei meinem Experiment der Finanziellen Freiheit! Besuche meinen YouTube-Kanal! Buche gern mein „Empathisches Finanzcoaching ohne Schlips“, um die ersten Schritte auf deiner Reise zur Freiheit zu gehen!Ich nutze Exporo schon lange >> Immobilien-Projekte mit kleinem Geld finanzieren und gleichzeitig etwas von Wertsteigerungen und regelmäßigen Mieten abbekommen - genau mein Ding. Exporo ist Europas Marktführer im Bereich digitale Immobilieninvestments und mittlerweile haben sich schon 180 Leser meines Blogs und Newsletter registriert und erfolgreich investiert. Die Exporo AG ist ein Partner von mir und ich konnte einen tollen Willkommens-Bonus vereinbaren, mit dem du 100 € auf dein Erstinvestment erhältst und dir so selbst eine kleine Freude machen kannst. >> https://p.exporo.de/bonus100/?a_aid=63992