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Aktien und ETFs für Einsteiger – das Depot und der Wertpapiersparplan

„Ihr Geld habe ich alles in meinen Computer“, sagte der Berater beim Bank-Termin vor einigen Jahren zu meiner Oma. Ihre Frage darauf machte den Berater sprachlos. Ich hingegen hab mir fast vor Lachen in die Hose gemacht. Sie fragte mit ernster Stimme „Und was passiert, wenn Jemand den Computer klaut?“. Eine Situation, die ich nie vergessen werde, der Bankberater sicherlich auch nicht. (schmunzel) Was für meine Oma eine neue Geldwelt war, ist für uns heutzutage normal. Fast jeder führt seine Konten online, dennoch ist ein großer Teil der Deutschen nicht viel moderner wie Oma damals, da sie einzig Konten führen, kein Depot besitzen.

Die Ängste sich mit Aktien, Anleihen oder ETFs zu beschäftigen, sind genauso stark wie als hätte damals Jemand den Computer des Bankberaters geklaut. Das kann ich meiner Oma nicht mehr beibringen, dafür ist sie zu alt. Dennoch möchte ich heute für die Einsteiger ein paar grundlegende einfache Informationen zum Einstieg ins Wertpapiergeschäft vermitteln und gleichzeitig beschreiben wie du deinen ersten eigenen Wertpapiersparplan einrichtest. Wenn du deine Finanzen selbst in die Hand nehmen willst, die ersten Schritte auf dem Tanzparket der Wertpapiere wagen möchtest, dann lies bitte weiter.

Vorneweg der wichtige Hinweis: Alle im Beitrag benannten Aktien-Titel dienen einzig als Beispiel und stellen keine Anlageempfehlung dar. Du handelst auf eigenes Risiko, kannst dafür anfallende Gewinne behalten. (schmuzel)

Warum sollte ich ein Depot besitzen?

Als ich das erste Mal das Wort Depot hörte, dachte ich an ein Lager. Ohne damals zu wissen, dass ich Recht hatte, handelt es sich wahrhaft um eine Lagermöglichkeit deiner Wertpapiere. Gleichzeitig werden Wertpapiertransaktionen darüber abgewickelt. Das ganze Procedere passiert digital, ist nicht mehr zu vergleichen mit der Handhabung mit den Papieraktien vor vielen Jahren.  Für mich ist ein Depot ein wenig der Rucksack für den Anleger, denn hier passen Aktien, Etfs und Anleihen locker rein. Immer wenn du was mit (deinen) Wertpapieren machen möchtest, brauchst du den Rucksack, das Depot.

Ein Depot sollte Jeder besitzen, der sich um sein Geld kümmern möchte, aktiv mehr aus dem Gesparten holen will. Willst du Aktien kaufen, brauchst du ein Depot. Möchtest du Index-Fonds erwerben, dann brauchst du ein Depot. Willst du in Anleihen investieren … dreimal darfst du raten … richtig, dann brauchst du ein Depot. Auch wenn es für Einsteiger kompliziert klingt, ist ein Depot nichts anderes als eine Art Konto welches deine Wertpapiere sammelt. Ein Blick in die Übersicht kann wie folgt ausschauen:

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Hier siehst du, was alles im Rucksack drin ist. 30 Facebook-Aktien, 10 Netflix-Aktien und 15 von Mastercard.  Kaufst du eine Aktie, dann wird sie ins Depot gebucht. Du kannst sie dann in dieser Auflistung sehen. Umgekehrt wird bei einem Verkauf dein Wertpapier ausgebucht.

Dass sich der Kauf von Wertpapieren lohnt, zeigt die durchschnittliche Rendite von 8,34% jährlich, welche der Deutsche Aktienindex erzielte. Angenommen du hättest 1980 DAX-Aktien im Wert von 10.000 Euro in dein Depot gelegt, dann wären heute gigantische 209.882,19 Euro daraus geworden. Einen Teil deines nicht benötigten Geldes so zu investieren, ist somit eine gute Lösung um im hohen Alter nicht zu sparsam leben zu müssen.

Ein Depot kommt selten allein

Ein Depot ist immer mit zwei Begriffen verbunden, die du kennen solltest.

Das Verrechnungskonto

Beim Kauf eines Wertpapieres musst du Geld zahlen. Das Verrechnungskonto hängt mit deinem Depot stark zusammen, wird dennoch separat geführt. Wenn du beispielsweise ein paar Facebook-Aktien in deinen Rucksack bzw. dein Depot legen möchtest, dann wird das Geld zur Bezahlung vom Verrechnungskonto abgebucht. Verkaufst du Wertpapiere, dann bekommst du Geld, welches in dein Verrechnungskonto verbucht wird, dein Rucksack wird leichter. Ist ja auch weniger drin.

Der (Online) Broker …

… ist der Anbieter welcher dir in den meisten Fällen dein Depot und Verrechnungskonto zur Verfügung stellt. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter mit verschiedenen Konditionen.

Welchen Broker sollte ich wählen?

Die Wahl deines Brokers kann sich ähnlich komplex gestalten wie das Zusammenstellen eines perfekten Sandwiches bei Subway. Meine Empfehlung ist hierbei sich nicht in den Details zu verlieren. Am Ende ist es nicht der Broker, der dein Geld vermehrt, sondern du. Deine Aufgabe ist es grob die Konditionen zu vergleichen. Ich weiß viele Leser werden jetzt ein wenig mit der Stirn runzeln und erklären wollen, welche Details besonders wichtig sind, doch ist es für mich immer noch wichtiger überhaupt erst mal anzufangen. Es spricht auch nichts dagegen sich für einen Discount-Broker zu entscheiden.

Eine gute Übersicht und Vergleichsmöglichkeit findest du beispielsweise hier im Discount-Broker-Vergleich.

Ich nutze selbst die ComDirect und Consorsbank, bin mit beiden sehr zufrieden, habe über die letzten Jahre einige Titel in mein Depot geholt.




Aktien und ETFs kaufen für Einsteiger – aber wie?

Nachdem du dir einen Online-Broker zugelegt hast, wird es Zeit anzufangen. Verliere keine Zeit! Meine Empfehlung für dich ist es einen Sparplan einzurichten. Perfekt für Einsteiger.  In regelmäßigen Abständen (meist monatlich) investierst du in Wertpapiere. Als Anfänger empfehle ich dir klein anzufangen, bedeutet ab 25 Euro pro Monat. So kannst du beispielsweise:

  • Jeden Monat 25 Euro in Aktien wie Apple, Netflix oder Vodafone investieren
  • Monatlich einen ETF besparen wie zum Beispiel den MSCI-World

Das Toll bei einem Sparplan ist der sogenannte Durchschnittspeiseffekt. Da du regelmäßig zum aktuellen Preis kaufst, ist dein Wertpapier nicht so Kurschwankungsanfällig. Hier einmal an einem fiktiven Beispiel dargestellt:

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Du investierst hierbei 25 Euro pro Monat.

  • Kostet dein Wertpapier genau 25 Euro, dann wird die ein Stück davon ins Depot gebucht
  • Erhöht sich der Preis auf 27 Euro (gelb), dann kommen 0,93 Anteile dazu
  • Fällt der Preis auf 11 Euro (grün) bekommst du 2,27 Anteile

Einfach ausgedrückt kaufst du bei billigen Preisen mehr Anteile, bei hohen Kursen weniger Stück. Am Ende hast du in diesem Beispiel 16,82 Anteile, welche bei einem Wert von 24 Euro genau 403,75 Euro Wert haben. Nach eingezahlten 300 Euro (12 x 25 Euro) ist dies schon ein stolzer Gewinn.

Meiner Meinung nach ist der wichtigste Gewinn immer noch selbst die ersten Erkenntnisse  zu sammeln. Wenn du nach dieser Art einige Zeit anlegst, dann bekommst du ein besseres Gefühl fürs Investieren in Wertpapiere, sammeln Erfahrungen. Übrigens funktionieren private Renten (Riester, Versicherungssparen, …) nach einem sehr ähnlichen Prinzip. Du zahlst monatliche Beträge, welche teilweise auch in Fonds angelegt werden. Nur dass du dabei horrende Gebühren zahlen musst, deine Versicherung will ja schließlich was verdienen. Warum dann nicht selbst für die Altersvorsorge sparen, einen Teil in Wertpapieren investieren?

Ich möchte dir nun einmal an zwei Beispielen zeigen wie du ganz einfach einen solchen Sparplan einrichtest. Wir kaufen mal Facebook Aktien bei der ComDirect und den ETF MSCI-World bei der Consorsbank. Bereit? Los geht’s.

Facebook Aktien kaufen Comdirect – Wertpapiersparplan

Nachdem du dich in Depot eingeloggt hast, klickst du in deinem persönlichen Bereich auf Geldanlage, anschließend auf Wertpapiersparplan.

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Bei mir laufen bereits verschiedene Sparpläne. Diese werden aufgelistet. Du klickst auf Neuen/Weiteren Sparplan einrichten. Anschließend startet ein sehr einfacher Assistent, welcher dich in fünf Schritten führt. Im Schritt Nummer 1 legst du fest wie viel Geld regelmäßig investiert werden soll. In unserem Fall 25 Euro.

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Im zweiten Schritt wirst du nach der WKN (Wertpapierkennnummer) / ISIN (Internationale Wertpapierkennnummer) gefragt. Falls du die von Facebook nicht weißt, dann gib bei Google Facebook WKN ein und du bekommst die WKN A1JWVX.

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Im dritten Schritt wird dir noch einmal angezeigt welchen Wert du besparen möchtest. Sollte hier kein Facebook stehen, dann hast du die falsche WKN eingetragen.  Zusätzlich hast du die Möglichkeit eine Dynamisierung zu aktivieren. Das bedeutet, dass du deine Sparbeträge automatisch mit der Zeit erhöhen lassen kannst. Beim ersten Kauf nutze diese Option nicht.

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Im vierten Schritt gibst du dem Sparplan noch einen selbstgewählten Namen, wählst aus wie oft und wann gekauft werden soll, wann der erste und der letzte Kauf stattfinden kann. Am Ende dieses Schrittes kannst du noch das hinterlegte Konto wählen von dem der Betrag abgebucht werden soll.

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Im letzten Schritt bekommst du noch einmal eine Zusammenfassung und aktivierst durch Eingabe deiner iTan den Sparplan.

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Fertig. Nun bekommst du jeden Monat für 25 Euro Facebook-Aktien-Anteile. Das Geld dafür wird (meist) vom Verrechnungskonto abgebucht. Das geniale an einen Sparplan ist, dass er unwahrscheinlich flexibel ist. Du kannst ihn jederzeit anpassen z.B. die Beträge erhöhen oder die Intervalle verändern. Und wenn du keine Lust mehr hast in Facebook zu investieren, ist es mit ein paar Mausklicks möglich den Sparplan zu stoppen. Kein Gang zum Bankberater ist notwendig. Keine unnötigen Kosten.

MSCI-World bei Consorsbank besparen

Auch bei meinem zweiten Broker gestaltet sich das Anlegen eines Sparplans nach einer ähnlichen Vorgehensweise. Nachdem du dich eingeloggt hast, wählst du Depot und anschließend Sparpläne aus. Du gelangst direkt in eine Übersicht deiner laufenden Sparpläne, wo du selbstverständlich einen neuen Plan eröffnen kannst. Klicke dafür auf Neuen Sparplan anlegen.

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Nun folgt die Abfrage der Wertpapierkennnummer, welche bespart werden soll.

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Diese kannst du direkt eingeben oder  über die drei Verlinkungen

  • Fonds & ETF-Suche
  • ETC und Zertifikate-Auswahl
  • Aktien-Auswahl

manuell suchen. Hast du dein gewünschtes Wertpapier gefunden, dann klickst du auf Weiter. Es folgt eine umfassende Seite mit Informationen zu deinem gewählten Wertpapier und auch einer Risikoklassifizierung. Nun musst du ggf. extra bestätigen, dass dir bewusst ist mit dem Kauf eines Wertes ein größeres Risiko einzugehen.

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Anschließend ähnelt sich die Vorgehensweise zur  Comdirekt. Du kannst den Sparplan einen Namen geben, das Sparintervall und den Abbuchungstag wählen. Auch die Dynamisierung und das Konto von dem der jeweilige Betrag abgezogen werden soll, warten darauf ausgefüllt zu werden.

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Nach dem Klick auf Weiter  erhältst du anschließend eine Zusammenfassung und die Möglichkeit den Sparplan mit Eingabe deiner TAN zu starten.

Ich denke du siehst wie einfach es mittlerweile geworden ist einen Plan anzulegen. Ein Sparplan ist schnell erstellt, absolut flexibel und es dauert keine fünf Minuten bis zum fertigstellen des Plans. Eine sehr gute und elegante Möglichkeit für Einsteiger und Neulinge auf kleinen Schritten den Wertpapiermarkt zu besteigen. Einziger Nachteil ist meiner Meinung nach, dass nicht alle Aktien dieser Welt bespart werden können. Bei allen Anbietern hast du den Zugriff auf die größten und stark gehandelten Wertpapiere. So kann es natürlich auch passieren, dass Wertpapiere kleinerer und unbekannterer Unternehmen nicht besparbar sind.

Aktien kaufen – das war es schon?

Für den Einstieg ja. Du besparst nun monatlich ein oder mehrere Wertpapiere und kannst beim regelmäßigen Blick ins  Depot lernen wie sich deine Anteile entwickeln und der Markt reagiert. Es geht in den ersten Monaten gar nicht darum reich zu werden, sondern wahrhaft darum erste Erfahrungen zu sammeln und die Berührungsängste zum Thema Wertpapiere zu verlieren. Erfolg entsteht immer noch aus TUN und nicht aus Angst oder Theorie.

Ich empfehle dir zusätzlich in dieser Einsteigerphase weiteres Wissen zu Wertpapieren, Investitionen und Finanzen anzueignen. Solltest du nach meiner kurzen Einführung Lust auf mehr (Wissen) bekommen, dann schau dir unbedingt meine sieben folgenden Buch und Link-Empfehlungen für Einsteiger an:

Alternativ klicke hier um alle meine (weiterführenden) Beiträge zum Investieren zu lesen.

Zusammenfassung

Wäre es vor 15 Jahren schon so simple gewesen in Wertpapiere zu investieren, dann wäre ich deutlich reicher. (schmunzel) Heutzutage ist es so einfach zu beginnen. Das komplizierteste dabei ist es das Depot zu eröffnen. Alles was folgt, kann mittlerweile mit ein paar Klicks erledigt werden. Oftmals ist es sehr benutzerfreundlich und ein Assistent führt dich durch den Vorgang. Es gibt somit kaum Ausreden einen Teil seines freien Geldes nicht zu investieren. Fast schon unverständlich warum nur zirka 15 Prozent der Deutschen auf diese Art und Weise ihr Geld anlegen, es auf dem Sparbuch versauern lassen.

Solltest du noch kein Depot haben, dann besorge dir eins und fange klein an.

  • Um ein Depot bei ComDirect zu eröffnen, klicke hier*
  • Um ein Depot bei der Consorsbank zu eröffnen, klicke hier*
  • Um alle Discountbroker zu vergleichen, klicke hier

Übrigens weiß mittlerweile meine Oma auch, dass der Computer ruhig geklaut werden kann und das Geld vor Dieben sicher ist. Beste Voraussetzung um sich dann zu vermehren. (schmunzel)

Ich wünsche dir viel Spaß mit deinem ersten Sparplan.

Christian

Ich nutze Exporo schon lange >> Immobilien-Projekte mit kleinem Geld finanzieren und gleichzeitig etwas von Wertsteigerungen und regelmäßigen Mieten abbekommen - genau mein Ding. Exporo ist Europas Marktführer im Bereich digitale Immobilieninvestments und mittlerweile haben sich schon 180 Leser meines Blogs und Newsletter registriert und erfolgreich investiert. Die Exporo AG ist ein Partner von mir und ich konnte einen tollen Willkommens-Bonus vereinbaren, mit dem du 100 € auf dein Erstinvestment erhältst und dir so selbst eine kleine Freude machen kannst. >> https://p.exporo.de/bonus100/?a_aid=63992 

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Nico

    Hallo Christian,

    die Frage von deiner Oma war echt goldig 😀

    Aber jetzt ernsthaft: Was passiert mit dem Geld, wenn jemand das Internet kaputt macht?? Haha

    Beste Grüße
    Nico

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