Manchmal ist man einfach mies drauf. Wenn wir Glück haben, identifizieren wir zumindest einen mehr oder weniger eindeutigen Grund für die im Keller befindliche Laune, und der „Aha“ Effekt der Erkenntnis ist der halbe Weg zurück in eine günstigere Befindlichkeit. Dann gibt es aber auch die Tiefs, die aus dem Nichts zu kommen scheinen. Sie wabern diffus durch uns hindurch und man könnte sich ins eigene Gesäß verbeißen, weil sich der kausale Zusammenhang zwischen Ursache und fader Stimmungslage einfach nicht herstellen lässt. Und gleichzeitig wollen wir den Blues dringender abschütteln als den hartnäckigsten nächtlichen Wadenkrampf.
Psychologie nimmt dem Teufel seinen Kreis weg
Die Herabgestimmtheit kann als akutes Phänomen sein Unwesen treiben, aber auch ein überdauerndes Konzept im Sinne einer Chronifizierung sein. Und der sogenannte Symptomstress, der den desolaten Zustand auch noch anklagt und damit verstärkt, erledigt den Rest. Und ehe man sich`s versieht, ist ein Teufelskreis aktiviert, der ein regelrechtes Perpetuum-Mobile-Potential hat.
Es wird Zeit, die Psychologie auf den Plan zu rufen. Methoden gibt es wie Sand am Meer und alle bringen ihre ganz eigene Faszination mit sich. So arbeiten zum Beispiel die analytischen, tiefenpsychologischen Ansätze primär biografisch und suchen den jeweiligen Lebensweg nach Gründen ab. Frei nach dem Motto: Ursache erkannt, Kummer gebannt – ganz überspitzt gesagt.
Das wiederum sieht die Verhaltenstherapie eher skeptisch, weil sich die EINE Ursache (wenn überhaupt) oft nur mit hohem Zeitaufwand ausfindig machen lässt und man bis zum großen Durchbruch weiterhin mit der eigenen Unpässlichkeit zu Rande kommen muss.
Da nimmt man doch lieber den pragmatischen Weg über therapeutisch angeleitete Rollenspiele, Übungen und Hausaufgaben, um im Hier und Jetzt interaktionstauglicher zu werden. Und das wiederum hebt zügig die Laune – wieder überspitzt gesagt. Unnötig zu sagen, dass manche Vertreter des ursächlichen Arbeitens diese Herangehensweise als oberflächliche Verputzarbeiten bewerten, die „in der Tiefe“ wenig ausrichten.
Bleiben wir trotzdem noch einen Moment bei der Verhaltenstherapie und schauen uns deren Entwicklung an.
Die Macht deiner Gedanken
Erweitert um die Macht der Gedanken sagen die Kognitive Therapie (Aaron Beck) und die rational-emotive Therapie (Albert Ellis) mit wenigen Abweichungen voneinander, dass es die dysfunktionalen respektive irrationalen Gedanken sind, die unsere Stimmung ausgestalten, und nicht umgekehrt.
Also nicht: schlechte Stimmung => schlechte Gedanken
sondern: ungünstige Gedanken => ungute Stimmung
Wow! Da lohnt sich das nähere Hinsehen.
Sind uns unsere eigenen Gedanken, Glaubenssätze und Überzeugungen und deren Auswirkungen auf unsere Gefühlslage eigentlich überhaupt bewusst?
Wie denken wir, und vor allem was – über uns selbst, über andere, über die Welt und die Zukunft?
Könntest Du Dir vorstellen, dass ein kognitives Konstrukt wie „Ich-bin-ein-Depp-alternativ -ein-hässlicher -Vogel-und-niemand-kann-mich-leiden, weder-heute-noch-sonst-irgendwann“ sich möglicherweise hinderlich auf die Lebenslust auswirkt? (ich wollte, ich könnte sagen, dieses Beispiel sei maßlos übertrieben).
Im Umkehrschluss ist naheliegend, dass ein wohlwollender innerer Dialog und liebevolle und nachsichtige Gedanken über die eigene Person die Stimmung positiv beeinflussen.
Hallo gute Gedanken!
Natürlich braucht das Gute Gedanken Denken ein wenig Geduld und Routine, vor allem dann, wenn man schon lange sein größter Kritiker war. Und auch Authentizität tut not. Überzogene Komplimente an den eigenen inneren Sonnenkönig entlarvt die Psyche als unrealistische Größenphantasien und eine nachhaltige Stimmungsaufhellung bleibt aus. Von WEGEN „der Staat bin ich“ (Ludwig XIV) !!?
Wie fängt man also an mit dem, was oft salopp als positives Denken bezeichnet wird? Als allererster Schritt genügt eine Verifizierung dessen, was einem so an Ungutem durch den Kopf geistert. Frage Deine dich traktierenden Gedanken doch ab jetzt mal: stimmt das, was ich denke? Und gibt es Beweise? Warum glaube ich beispielsweise, dass mein Nachbar mich nicht leiden kann? Welche Belege gibt es?
Da wirst Du schnell merken, in welche Beweisnöte Du kommst, außer, der Nachbar hat Dir bereits expressis verbis bekundet, wie dick er dich hat. Ansonsten gilt: was Du vielleicht als Abneigung gegen Dich selbst bewertest, kann viel mehr mit der anderen Person zu tun haben als mit Dir. Vielleicht findet sich Dein Nachbar gerade selbst unzulänglich und wirkt entsprechend grimmig.
Nachbar + Hammer = Unglück?
Apropos Nachbar: die ausschließlich im Selbstgespräch produzierten und wild davon galoppierenden irrationalen Gedanken hat der Kommunikationstheoretiker Paul Watzlawick auf köstlichste Art und Weise ad absurdum geführt. In seinem Buch „Anleitung zum Unglücklichsein“* beschreibt er unter anderem einen pathologischen Grübler, der in seiner Wohnung ein Bild aufhängen will, wobei ihm das entscheidende Werkzeug in Form eines Hammers fehlt. Naheliegenderweise erwägt er, sich das Utensil von seinem Nachbarn auszuleihen.
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Was dann kommt, ist legendär. Zunächst redet er sich sein Vorhaben sukzessive wieder aus mit der haltlosen und ausschließlich inwendig konstruierten Begründung, sein Nachbar würde ihm den Hammer ohnehin verweigern, weil dieser ihn nicht leiden könne. Aber damit nicht genug: seine Gedanken treiben ihn am Ende wutentbrannt nach nebenan, um den völlig Ahnungslosen aus dessen Wohnung zu klingeln und ihm einleitungslos entgegenzubrüllen, er könne seinen Hammer behalten.
Eine Hammer-Geschichte, die Geschichte mit dem Hammer. Und bis heute immer gern wiederaufgelegt in Kommunikationsworkshops und innerbetrieblichen Teambuilding-Maßnahmen. Hätte Watzlawicks unglückseliger Protagonist nur einmal ernsthaft seine Gedanken hinterfragt, wäre er ziemlich sicher freudvoller durch seinen Tag gekommen – mit einem Bild an der Wand, und einem Nachbarn, der nicht notwendigerweise hätte schlussfolgern müssen, er lebe Tür an Tür mit einem Verhaltensauffälligen.
Einmal auf die Berechtigung hin überprüft haben negative Gedanken, die der inneren Diskussion nicht standhalten, die Tendenz, sich zu neutralisieren. Und damit verhilft einem ein optimiertes inneres Zwiegespräch zu einem Gefühl, das sich leichter, freier und idealerweise froher anfühlt.
Viel besser als ich hat das der englische Schriftsteller Charles Reade zum Ausdruck gebracht, und so möchte ich ihn unbedingt noch zu Wort kommen lassen.
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Charles Reade – (1814 – 1884), englischer Schriftsteller
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
Denk-Fazit
Du siehst nun: wie und was wir denken hat viel damit zu tun, wie wir uns fühlen. Natürlich gibt es auch pathologische Formen, die eine therapeutische oder sogar medikamentöse Begleitung erfordern. Was ich hier meine, ist eher das Hausgemachte und die sich selbst erfüllende Prophezeiung, die fast immer im Kopf startet und mit einem unguten Gefühl endet.
Herzlichen Dank für Deine Zeit!
Catrin
Über die Autorin: Catrin Keller arbeitet als Heilpraktikerin für Psychotherapie. Sie ist Expertin, wenn es darum geht das Sein und Handeln von Menschen auf einen glücklichen Weg zu bringen. Sollten Umstände aus der Vergangenheit oder die aktuelle Lebenssituation den Glücksweg blockieren, dann unterstützt Catrin. Sie hilft mit individuellen und maßgeschneiderten psychotherapeutischen Methoden den Glückskompass wieder zu finden, um Wohlbefinden zu erlangen. Mehr dazu findest du auf Hypnose Gersthofen.
Übrigens: Wenn du wissen möchtest, wie du andere Menschen (und dich) manipulieren kannst, dann klicke dich unbedingt in den Beitrag: Menschen manipulieren lernen – so funktioniert es. Bist du gut oder Böse?
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